Es gab eine Zeit Ende der Neunziger, da saß ich immer pünktlich vor dem Fernseher. Wenn ich denn zu Hause war und in der Zeit zwischen zwei TV-losen Perioden. Da kam zwischen sechs und acht Uhr abends auf Kabel 1 M*A*S*H. Ein Pflichttermin. Eine Folge, später dann auch zwei.

Dann kam die spätere Beste aller Ehefrauen, der Umzug auf Borgdorf und ein neuer Fan für M*A*S*H wurde geboren. Erst für den Film, dann für die Serie.

Die Eckdaten: Ärzte im Korea-Krieg, dreckig, blutig, Galgenhumor, Verzweiflung. Trotzdem sehenswert.

Die Fernsehserie wurde in Deutschland erstmals zwischen 1990 und 1993 ausgestrahlt. Das klingt nach wenig Stoff, aber es handelt sich um 11 Staffeln und die haben in der Regeln um die 24 Folgen. Über die ganzen Jahre gab es 256 Folgen. In jeder Staffel gab es warme und kalte Tage, so dass einem suggeriert wird, dass die Jahre kamen und gingen. Eine Staffel in jedem Jahr würde ja elf Kriegsjahre machen. Das passt natürlich hinten und vorne nicht. Der Korea-Krieg dauerte drei Jahre. Da wurde ganz schön gebläht. Auf der Wikipedia-Seite zum Korea-Krieg ist in einem animierten GIF dargestellt, wie sich der Kriegsverlauf darstellt. Also kann man davon ausgehen, dass die Serie ungefähr da einsteigt, als der Krieg zu einem Stellungskrieg wurde. Denn besonders mobil ist das Lazarett, anders als der Name es vermuten lässt, in der Fernsehserie nicht. Andererseits wird immer wieder McArthur erwähnt, der aber als oberster Kriegsherr für diesen Krieg schon im Frühjahr 1951 abgelöst wurde.

Aber seit wann ist in einer Comedy-Serie historische Genauigkeit gefragt? Wäre ja auch nicht schön, wenn in einer solchen Serie nur dreimal Weihnachten gefeiert werden würde. Letztlich geht es doch nur um das Leben im Krieg, wie Menschen mit dem Irrsinn zurecht kommen und letztlich das närrische Wesen des Hawkeyes Pierce und seine humanistische Gesinnung.

Zur Zeit habe ich wieder eine M*A*S*H-Phase und schaue mir die Folgen so nach und nach an. Letzte Woche hieß es mal wieder Abschied nehmen – Colonel Henry Blake kehrt zurück in die Staaten und kam auf dem Weg dahin ums Leben (treibt mir immer wieder Tränen in die Augen die Szene) und am Anfang der vierten Staffel erfährt man dann auch noch, dass Captain John „Trapper“ McIntyre das M*A*S*H 4077 ebenfalls verlassen hat. Hach!

Nun hat Sherman Potter (Harry Morgan – der in einer der früheren Folgen der Serie einen irren General spielte) das Sagen und Captain BJ Hunnicutt ist der neue Sumpf-Bewohner.

Nachtrag [10.1.2016]: Ich habe bei der Suche nach diesem Thema entdeckt, dass mich dieser Wachwechsel schon mal beschäftigt hat. Merkwürdig, wie sich die Themen wiederholen.