„Es muss ja nicht immer der allerneueste Film sein. Es kann auch mal etwas richtig altes sein. Wie schon vor einiger Zeit erwähnt, bietet Amazon Prime (interner Link) was solche Filme angeht, die umfangreichere Auswahl an. Gestern Abend war es dann mal soweit und wir haben uns in der Amazon-Bibliothek umgeschaut.

Local Hero

Der Titel sagte mir schon was. Als Halb-Fan von den Dire Straits und Mark Knopfler, ist mir das Film-Thema schon oft zu Ohren gekommen.

Gestern nun der Film: Wer mehr über den Inhalt wissen möchte, sollte hier mal nachschlagen. Unwillkürlich vergleicht man solche Filme mit anderen Filmen, in denen sich Dorfgemeinschaften zusammentun, um etwas zu bewirken. Mir fallen keine älteren Filme ein, die das Thema haben, aber in vergleichbaren Filmen wie „Die große Verführung“ wurde auf die Aufwertung oder den Erhalt der eigenen Umgebung gekämpft. Hier jedoch wollte jeder weg, obwohl es eine traumhafte Umgebung war, in der die Menschen lebten. Zumindest hatte man als Außenstehender den Eindruck. Wir haben den Film gemocht, obwohl er eigentlich nur so vor sich hinplätschert. Es gibt keine Schenkelklopfer. In technischer Hinsicht war es ein wenig anstrengend, weil er von Amazon in einer sehr kleinen Auflösung gesendet wurde, so dass nur ein Bruchteil des Fernseher gefüllt wurde.

Barfuß im Park

Es gab mal eine Zeit, da war ich an den Wochenende öfter bei Oma und Opa gewesen. Zu den Ritualen gehörte, dass nicht nur „Der blaue Bock“ geschaut wurde, sondern auch wunderbar alte Schinken. Die gab es zu Hause nicht so zu sehen, denn während mein Opa ein ausgewiesener Liebhaber von Blödsinn und Klamauk war (was man ihm übrigens nicht ansah, aber über Baldouin und die Olsenbande konnte er sich prächtig amüsieren), konnten und können die Eltern mit so etwas nichts anfangen. Nun kam aber nicht immer ausgewiesener Nonsense im Fernsehen, sondern auch die eine oder andere Komödie.

Eine der Komödien dieser Art haben wir uns dann gestern auch noch zu Gemüte geführt. Angepriesen wird auf dem Filmplakat schon der Autor Neil Simon. Irgend etwas klopfte in meinem Hinterkopf und ich dachte mir, dass ist sicher ein ganz bekannter Boulevard-Autor. Damit lag ich gar nicht falsch und als ich in der Filmographie von „Sonny Boys“ las, wusste ich, dass ich da etwas gehört, wenn nicht auch gesehen habe. Aber auch seine anderen Werke, wie „Männerwirtschaft“ und „Das verrückte California-Hotel“ gehen wohl als Klassiker durch.

Nun ein Film, dessen Besetzung wir erst beim Start des Films realisierten (wir sind also völlig unvorbereitet an den Film gegangen): Jane Fonda und Robert Redford – beides Schauspieler, die ich in dieser Art von Filmen – Boulevard-Komödie, sagen wir wie es ist – nicht erwartet hätten. Es gibt nicht viele Filme mit Jane Fonda, die ich gesehen habe. Mir ist durchaus ihre fantastische Darstellung in dem noch fantastischeren Film „Am goldenen See“ in Erinnerung, aber davor und danach. Sie kam mir in „The Newsroom“ als Besitzerin einer Fernsehstation unter und vor zwei, drei Monaten in der Netflix-Serie „Grace and Frankie“. Robert Redford kommt als zugeknöpfter mit seiner quirligen Ehefrau etwas überforderter Rechtsanwalt daher. Nach ein paar Tagen Ehe geht schon alles drunter und drüber und dann kommt noch ihre Mutter dazu und der Nachbar mischt das Pärchen auf. Es dreht sich um vier Personen und es ist die ganze Zeit über herrlich komisch. Wenn man Lust auf Boulevard hat, ist man mit dieser Komödie bestens versorgt.

Ach ja: Die Wertung ist immer eine relative Wertung innerhalb des Genre. Ich käme nicht auf die Idee „Local Hero“ mit „Barfuß im Park“ zu vergleichen.