Marie sollte zum Tierarzt. Es stand noch die Tollwut-Impfung aus und da sie jetzt auch nach draußen „darf“, war gestern der Tag der Tage. Wie wird sich die Katze wohl beim Tierarzt bewähren?

Der Tierarzt-Tag ging mit einer Fehleinschätzung los: Die Katze war drinnen, die Wintergarten-Tür zu, nur das Fenster stand ein wenig offen. Durch dieses Fenster ist noch nie eine Katze entschwunden und am Vortag hatte Marie das geöffnete Fenster zwar inspiziert, aber war sich zu gut, durch das Fenster zu „entkommen“. Gestern war das anders.

Die Beste der Ehefrauen: „Sie wird durch das Fenster verschwinden.“

Der Beste der Ehemänner: „Nein, hat sie gestern auch nicht gemacht.“

Gemeinsames Starren auf das Fenster und die Katze.

Der Beste der Ehemänner: „Oh. Naja, gestern hat sie es noch nicht gemacht.“

Eine halbe Stunde später war ich im Garten und versuchte die Katze einzusammeln. Sie kam auch recht bereitwillig zu mir. Ich hob sie hoch, was ihr nicht so gut gefiel und brachte sie in Richtung Haus. Das wiederum gefiel ihr überhaupt nicht, wovon heute noch zahlreiche Spuren auf meinem Arm deuten. Aber kurze Zeit später war sie im Käfig und es konnte losgehen.

Im Auto mauzte sie ein Weilchen rum, beim Tierarzt war sie still und versuchte „nur“ zu flüchten. Im Tierarzt-Zimmer wollte sie der Arzt herausnehmen, das ließen wir aber, da sie zu unruhig war. Sie machte nicht das Drama, wie George damals. Die Spritze ließ sie klaglos über sich ergehen und im Anschluss ließ sie sich auch in den Mund schauen, aber „Schau mir in die Auge, Kleines!“ bekamen wir nicht durchgezogen.

Marie hatte dann genug und versteckte sich unter dem Handtuch im Käfig, nach dem Motto: „Ich sehe Euch nicht, deshalb seit ihr auch nicht da.“

Dann habe ich den Doktor mal befragt, wie man das Gewicht der anderen beiden etwas reduzieren kann. Wenn man sie nämlich im Vergleich zu Marie sieht, merkt man erst, was für Kawenzmänner – und -damen es sind. Sein O-Ton: „Dick werden sie nicht von den Mäusen und Vögeln.“ Sie bekommen nun nur noch eine Dose pro Tag (für alle drei) und für die Kleine wird dazugefüttert. Eine Vermutung ist, dass die Katzen sich noch bei anderen Nachbarn Futter holen.

Noch gab es keine Protestveranstaltungen, deshalb schauen wir mal, wie es sich entwickelt.