Von Schnee haben die Leute hier schon hin und wieder geredet, aber die Wettervorhersage sagt für die nächsten zehn Tage höchstens Schneeeregen voraus. Reicht ja auch und hässlich genug. Allerdings war es so, dass wenn ich die letzten Nächte heraus zum Auto kam, dieses immer zugefroren war. Nicht wirklich dick, aber doch so, das man was unternehmen musste. Nun soll man aber nicht glauben, dass es in dem Auto einen Eiskratzer gegeben hätte.

Da ich mir nicht vorstellen kann, dass man, so man von einem Sheriff angehalten wird, mit der Ausrede, im Mietwagen hätte sich kein Eiskratzer befunden, ein zugefrorenes Auto rechtfertigen könne, bin ich heute mal zu Wal Mart, der hier gleich um die Ecke ist, und habe in der dortigen Auto-Abteilung zehn Minuten zugebracht, um einen Eiskratzer zu finden. Dinge gibt es, von denen hätte ich nicht einmal geahnt, dass man sie für ein Auto benötigen würde oder benutzen würde. Nur Eiskratzer waren, vielleicht aufgrund ihrer Notwendigkeit in der Gegend, nicht auf Anhieb zu finden.

Als ich mich daran machte, einen Mitarbeiter zu suchen, fand ich einen Eiskratzer, der habe halb so groß war wie ich. Immerhin war er gepolstert, lag gut in der Hand und war gar nicht so schwer. Aber ich hätte ihn nicht in meinen Koffer bekommen und das war eine entscheidende Voraussetzung für einen möglichen Kauf. Mein Eiskratzer in Deutschland ist nämlich in den letzten Tagen des vergangenen Winters (der eigentlich nicht stattgefunden hat) über den Jordan gegangen. Wenige Meter weiter, an einer etwas unpopulären Stelle in diesem Laden, waren denn verschiedene Eiskratzer zu finden. Ich entschied mich für eine Variante, die nicht gerade klein, auch irgendwie gut zu handhaben ist und dabei auch noch in den Koffer packt. Um das Gewicht muss ich mir keine Gedanken machen, das Teil ist leicht wie nichts. Hätte nicht gedacht, dass ich mich mal so über einen Eiskratzer freuen würde.

Gestern Abend kam ich in die Firma und war überrascht, als ich den Endspurt antretend im Flur Tische mit Sachen aufgestellt vorfand. Auf dem Lagen Sweatshirts, Plastik-Schildkröten, Gläser – also allerhand Krams. Auf der anderen Seite waren Zettel angebracht, auf dem ein Startgebot stand und so konnte ich mir zusammenreimen, dass dies der wundervolle Beginn der Silent Auction war, die seit Tagen durch Flyer angekündigt worden war.

Ich meinte zu Dianne, dass ich das wirklich spaßig fände und das eine gute Idee sei. Sei das gängig in den Staaten. Oh ja, sagte sie zu mir, das wäre eine ganz übliche Sache in Firmen. Die Summe, die dadurch eingenommen wird, wird für wohltätige Zwecke gespendet und sowas findet manchmal mehrmals im Jahr statt. Ich bin mal gespannt, was von den Sachen so weggeht.