Am Freitag war dann mein erster Test seit Beginn des Kurses angesagt. Wir hatten schon mal einen kleinen Vokabel-Test am Mittwoch geschrieben, wobei hierbei nicht wie früher bei uns das Wort in Deutsch gesagt werden konnte und wir mussten es dann ins englische sondern hierbei ging es eher um die richtige Schreibweise. Nun das war nicht so glänzend, denn ich hatte von 20 Wörtern 11 richtig, bei den 9 anderen waren es manchmal Flüchtigkeitsfehler, manchmal wusste ich aber auch gar nicht die Schreibweise, wie zum Beispiel bei dem schönen Wort „ Freizeitaktivitäten-leisure activity“.

Nun bei dem Test am Freitag ging es um alles was in dieser Woche behandelt haben,merkwürdiger Weise waren von acht Schülern aber nur 4 da, von einem wussten wir das er an diesem Tag abreiste, ein anderer, hätte seinen letzten Tag gehabt,wo die Dame aus Schweden war und das Mädel aus Kolumbien, keiner wusste es.

Ich hatte dann von 100 möglichen Punkten 85 und ich war nicht wirklich zufrieden, doch Tersius, mein Lehrer meinte, das wäre für die erste Woche total in Ordnung. Danach ging es mit dem Unterricht weiter.

Von vielen anderen hatte ich gehört dass sie am Freitag nach dem Test mit Ihren Klassen ins Museum fahren würden, so kam auch unser Lehrer nach der pause rein und fragte wer daran Interesse hätte.

Eigentlich hatten wir schon Lust mitzufahren.

Im Hof der Schule traf ich dann auf Anke, Daniel und Petar, letzterer hatte an diesem Tag leider auch nach einer Woche schon seinen letzten. Die drei wollten mit Ihren Klassen in ein Cafè in der Nähe der Schule gehen und ein bisschen Konversation üben. Haben die zwar alle gar nicht nötig, aber so wird am Freitag halt wohl immer auf angenehme Weise das Wochenende eingeleitet.

Irgendwie war es dann aber wohl so dass die eine Klasse mit Privatautos zum Museum fuhr und wir uns hätten ein Taxi nehmen müssen, keine Ahnung, es gab ein kleines durcheinander, die 3 anderen aus meiner Klasse die mit mir zum Test erschienen waren, konnten wir nicht mehr finden und so bin ich mit meinem Lehrer mit den anderen beiden Klassen mit ins Café gegangen und habe so eine Privatlektion in Konversation bekommen. Dabei habe ich mich glaube ich nicht so schlecht geschlagen.

Da es ja an diesem Tag extrem warm werden sollte, wie wir im Café auch schon feststellten, hatte ich mit Anke vereinbart, den Nachmittagsunterricht ausfallen zu lassen und an den Strand zu fahren.

Dass taten wir dann auch so gegen eins.

Irgendwie ist es hier immer so, egal wo Du hingehst, man trifft immer mindestens zwei andere aus der Schule. So war es dann auch am Strand, wir waren nachher etwa acht Leute.

Gegen halb fünf sollte dann in der Schule ja ein Barbeque starten, zu dem wir auch alle hingehen wollte, hier nennt man das übrigens „Brei“. Es war ein netter Abend und auch ganz gut organisiert von der Schule. Danach ging es dann noch in einen Club namens „Opium“.Ich blieb mit Anke bis gegen 12 und dann nahmen wir uns ein Taxi, sie wohnt in Seapoint und muss damit immer bei mir in Greenpoint vorbei fahren.

Schließlich mussten wir ja am nächsten morgen auch wieder früh raus. Zu 7 hatten wir für den nächsten Tag eine Tour zum Kap der Guten Hoffnung gebucht. Um 8.45 Uhr sollte der Bus bei mir in Greenpoint abfahren. Gebucht hatte es mein Gastvater.

Was er jedoch nicht gesagt hat das bei schönem Wetter die Tour eine Stunde früher los geht weil wir noch auf den Table Mountain fahren.

So kam ich gerade aus der Dusche als es an meine Tür klopfte und Jens mir Bescheid gab das die Fahrerin schon da sei und ich mich beeilen sollte.

Nun ja vor 8.45 sind wir dann doch nicht losgefahren denn die anderen die die Tour mitmachen wollten, waren natürlich nicht so schnell da, wie auch jeder hatte sich auch 8.45 eingerichtet und einige kamen auch von weiter her.

Nun dann eben keinen Table Mountain.

Wir hatten einen kleinen VW Bus in dem dann auch nur wir 7 saßen. Super angenehm und auch unser TourGuid eine Frau namens Kim, die auch gebürtige Südafrikanisch ist, war war sehr nett. Unsere Tour führte uns in den Süden zur Hout Bay von dort fuhren wir mit einem Schiff zur Besichtigung einer Robbeninsel, danach ging es weiter in ein Naturreservate in dem es Pinguine zu bestaunen gab.

Vorher kehrten wir für einen kleinen Stopp noch in einem Restaurant ein, bis auf Petar nutzten alle die Gelegenheit etwas zu essen, er ging ins Wasser, war er doch nur 8 Tage insgesamt da und wollte nochmal ins Wasser springen.

Danach ging es dann zum Kap der Guten Hoffnung und dann weiter zum Cape Point, beides wundervolle Fleckchen und nie hätte ich gedacht dass ich mal an den südlichsten Punkt in Afrika fahren werde.

Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, ob man sehen kann wo der Indische und Atlantische Ozean zusammen fließen, aber wenn man an der Stelle steht, wo sie es tun ist es schon sehr beeindruckend.

Wir haben jede Menge Fotos gemacht und das ist auch noch ganz lustig zu erwähnen, überall wo wir hinkamen, musste Kim unser Tour-Guide sich sieben Fotoapparate an den Arm hängen um dann immer die Gruppenfotos zu machen, an einigen Punkten war sie jedoch nicht dabei und dann mussten wir immer ein anderes Opfer finden, hatten wir dann jemand gefunden gaben wir dem „Opfer“ erstmal nur einen Fotoapparat, hatte er dann ein Foto von uns gemacht, streckten die sechs anderen wie auf Kommando Ihre sechs Hände mit sechs Apparaten aus und das „Opfer saß fest.

Da muss ich auch nochmal etwas abschweifen und eine andere lustige Geschichte erzählen.

Am Donnerstag Abend waren ja Petar und Anke in unserer Gastfamilie zu Besuch. Daniel wollte dies natürlich festhalten und stellte seinen Apparat auf Selbstauslöser, wir Mädels saßen „in Front off“ auf dem Sofa die Jungs und Dion unser Gastvater standen „in back off“ hinter dem Sofa.

Alle bewunderten auf der Kamera wie toll das geklappt hatte und als der Fotoapparat dann bei Petar angekommen war,sagte dieser „Ja“ Pause“ „Tolles Foto aber ich bin da gar nicht drauf“ und schaute fragend in die Runde. Anke und ich haben auf dem Boden gelegen   vor lachen und auch Daniel.

So kam es dann auf der Tour am Samstag immer zu großem Gelächter wenn wir die Gruppenfotos mit dem Kommentar checkten, ob den der Petar überhaupt drauf wäre.

Nach dem Stopp in Cape Point ging es dann wieder vorbei an Antilopen, Straußen und Pavianen nach Kirstenbosch in den Botanischen Garten.

Ein sehr schöner Platz an dem im Sommer auch immer Sonntags Konzerte sind. Heute wäre wohl das letzte, da es aber doch eher Heavy Metal Musik sein sollte, kam dies für mich nicht in Frage.

Dann ging es so gegen 17.30 Uhr zurück nach Greenpoint.

Relaxen war nicht wirklich möglich denn wir hatten, am Abend in der City einen Tisch in einem Afrikanisch Lokal namens Mamas Afrika bestellt, in dem es landestypische Speisen geben wie Springbock und Strauß ect. geben sollte. So fuhren wir gegen 19.30 Uhr in die Long Street. Diese liegt in der City, hier tobt das Leben. Dort befinden sich in jedem zweiten Haus ein Restaurant, in den anderen entweder eine Bar, ein Club oder ein Café.

Einige waren sehr mutig und haben die Spezialitäten des Hauses probiert, ich blieb dann doch lieber bei Fisch und bestellte mir Gambas.

Da wir einen Südafrikaner dabei hatten unterhielten wir uns in großer Runde meist in englisch, obwohl ich nicht soviel von dem was der Südafrikaner sprach verstand er sprach einen ziemlichen Slang was mir auch die anderen bestätigten, mit jedem Whisky wurde es schlimmer, ansonsten auf deutsch, wenn er es dann mitbekam, sagt er immer wir sollen englisch sprechen.

Irgendwann war jedoch eine Unterhaltung nicht mehr möglich, denn es spielte eine Südafrikanische Band,sehr gut, aber eben auch sehr laut.

Die Band wurde im Übrigen mit auf unsere Rechnung mit aufgeschlagen. Ungewöhnlich aber mit einem Euro umgerechnet auch nicht so dramatisch.

Nach dem Essen trafen wir uns dann noch mit anderen von Cape Studies und gingen in einen Club auf die andere Straßenseite, die Clubs befinden sich in der Long Street scheinbar alle in der ersten Etage, was den Vorteil hat, dass sie einen Balkon haben.

Da es wie gesagt im Moment für die Jahreszeit sehr warm ist, hatten wir die Möglichkeit und draußen zu unterhalten und wenn wir mochten zum tanzen rein zugehen.

Gegen 0.00 Uhr verabschiedete sich dann Petar von uns, er wolle noch in einen anderen Club teilte er uns mit, Daniel würde mit ihm fahren.

Ich fand es schade das ergehen wollte, denn schließlich war dies sein letzter Abend.

Warum ich den nicht einfach mitkomme, fragte er mich dann.

Nun, in einen der bekanntesten Clubs für Schwule in Cape Town zu gehen, sollte mein Abenteuer Südafrika wohl noch toppen, er meinte, er würde sich freuen, wenn ich mitkäme und er würde auch auf mich aufpassen, was ich schon mal süß fand.

Dazu muss ich sagen , das ich mich die ganze Woche sehr gut mit Petar verstanden habe, wir hatten eine tolle und lustige Zeit.

Irgendwann in dieser Woche, hatte er aus Spaß mal angefangen, das Gerücht zu streuen, wir hätten ein Verhältnis und da es jede Menge Fotos von uns beiden zusammen gibt, hat er irgendwann mal geäußert, wenn er die seiner Mutter zeigt würde die sich freuen und sicher denken, „Mensch vielleicht wird der Junge ja doch nochmal vernünftig und versucht es noch mal“. Auch darüber haben wir immer sehr gelacht.

Ich freue mich ihn hier kennen gelernt zu haben und da er im Sommer nach Berlin zieht, werden wir uns sicher auch wieder sehen.

Nun ich fuhr also mit Daniel und Petar in diesen Club und ja es war ein Abenteuer.

Warum sind eigentlich immer die netten und gut aussehenden Männer schwul???

In diesem Club gab es jede Menge gut aussehender Typen und es war interessant zu beobachten, dass die beim kennen lernen nicht annähernd so verkrampft wie wir „Heten“.

So werden wir nämlich von den Schwulen genannt. Es waren auch einige Paare bzw. aus Daniel und mir noch andere „Heten“ da und so erlebet ich auf den Toiletten, hier wurde nicht nach Männlein und Weiblein getrennt, obwohl es jede Menge Lesben gab,dass vor mir auf der Toilette Männlein und Weiblein waren und danach gleich zwei Typen zusammen auf die Toilette gingen. Das fand ich dann schon suspekt, aber gut… jeder wie es braucht.

Gegen halb vier sind wir dann raus aus dem Laden, für mich war es Abenteuer genug und wir sind dann ins Taxi nach Hause gestiegen.

Hier in Greenpoint sind wir dann alle ausgestiegen, Petar wollte den Rest laufen, was ich jetzt hier auch für einen Mann ja sehr leichtsinnig finde.

In unserer Schule haben sie innerhalb der letzten zwei Woche einen Japaner schon zweimal betrunken in der Stadt aufgegriffen und über Nacht ins die Arrestzelle gesteckt.

Und auch Jens erzählte er wäre letzte Nacht auf dem Heimweg unterwegs von der Polizei angehalten worden, die ihn gefragt haben wo er her kommt wie und wie lange er hier bleiben will usw.

Nun mussten wir uns verabschiedeten von Petar,schließlich sollte er eine halbe Stunde später abgeholt werden und zum Flughafen gebracht werden.

Mir wird er hier fehlen…

Ich war dann so gegen vier endlich im Bett.

Wir haben hier zwar die Möglichkeit zu frühstücken, aber hier ist es ähnlich wie Oliver mir das schon geschildert hatte, man muss es sich aber selbst machen und mehr als Toast mit Margarine und irgendetwas süßes in allen möglich Varianten ist nicht drin, es sei den du kaufst es Dir selbst. Dafür haben wir ja auch alle einen Kühlschrank in unserem Zimmer.

Hat aber auch den Vorteil, man muss morgens nicht zu einer bestimmten Zeit am Tisch sitzen. Wie einige vielleicht wissen, bin ich ja unter der Woche sowieso nicht der große Frühstücker und schlafe lieber länger, hier mache ich mir eben schnell ein Toast, bevor ich zur Schule gehe und esse es unterwegs, dadurch begrüßt mich Dion immer morgens mit den Worten „Ah Toast to go“

Nun heute morgen konnte ich dann also richtig ausschlafen und als ich aufgestanden bin so gegen 11 Uhr waren die Hausherren schon ausgeflogen. Jens war schon beim Sport gewesen und auf dem Weg zum Strand, Daniel kam ähnlich wie ich nicht vor 11.00 Uhr hoch.

Ich hatte mit Anke vereinbart auch an den Strand zu fahren. Wir verabredeten, das ich sie anrufe und sage in welchen Minibus ich steige und sie würde dann zu steigen, voraus gesetzt es ist noch Platz. Nun am Clifton Beach angekommen, sind wir erstmal ins Café um etwas zu essen und in Ruhe zu quatschen und danach ging es an den Strand.

Dort trafen wir dann wie erwartet auch wieder einige andere von Cape Studies.

Gegen sechs bin ich dann mit Anke aufgebrochen, die anderen wollten noch nach Camps Bay etwas essen, aber ich wollte mal einen Abend ganz in Ruhe verbringen und auch mal wieder aufschreiben, was ich so erlebt habe.

Außerdem habe ich ja auch noch drei Bücher mitgenommen, im Moment denke ich werde ich sie wohl fast ungelesen wieder mit nach Hause nehmen.

Am Freitag werde ich mit Anke und Jens für 4 Tage die Garden Route machen, darauf freue ich mich schon sehr und ich freue mich auch in Anke jemand gefunden zu haben, mit der ich hier soviel unternehmen kann und mit der ich mich auch noch sehr gut verstehe.

So und nun geht es ab morgen in die zweite Woche…