Der Montag morgen ist auch hier nicht so easy, aber sicher lange nicht so unangenehm wie wenn man in Deutschland am Montag morgen zu Arbeit gehen muss. Schließlich ist das hier ja alles freiwillig und wenn man mal keine Lust hat kann man ja auch später kommen oder früher gehen.

Das tat ich dann auch am Montag in der Konversationsklasse.

Das Wetter war bisher natürlich ein Traum, die letzten Tage hatten wir immer über 30 Grad.

Eigentlich hatte ich geplant nach dem Unterricht ein wenig an die Waterfront zu gehen und mir dort die Geschäfte anzuschauen, vielleicht auch etwas zu kaufen, als ich in der Pause Anke traf, fragte ich sie, ob sie Lust hat mitzukommen, woraufhin sie meinte, sie wolle zum CanalWalk, das ist eine riesige Shoppingmall so ca. 20 min. von unserer Schule entfernt. Hörte sich auch nicht schlecht an, also entschied ich mit ihr zu fahren.

Das hieß jedoch, den Unterricht 20 min früher zu verlassen. 

Wir haben in der Konversationsklasse seit Montag nicht nur neue Schüler bekommen, sondern auch eine neue Lehrerin, sie heißt Megan und ist auch sehr gut.

Eigentlich wollten wir zu dritt zum Canal Walk fahren, aber Anna die eigentlich mitkommen wollte, war dann doch zu müde. Also fuhren wir zu zweit.

In der Schule hatte ich bevor wir losfuhren, noch eine Dame aus Lichtenstein getroffen, die meinte es wäre nicht so toll dort, da sind keine guten Läden, in Seapoint wäre eine bessere Mall.

Da war eben nur ein kleiner Hacken, den die Dame aus Lichtenstein unerwähnt ließ, Prada, Gucci etc. sind ja tolle Marken, aber leider nicht für meinen Geldbeutel gedacht und in meiner momentanen Situation sowieso schon gar nicht.

Der CanalWalk ist wie eine eigene kleine Stadt und ich denke wir haben gerade mal ein Level von 8 oder 9 gesehen. Das Shoppen war dann jedoch nicht so erfolgreich, wie wir uns das vielleicht gedacht hatten. Erstens ging in einigen Läden die Karte von Anke nicht und dass stresste sie ziemlich, des weiteren beginnt hier die Winterzeit und das bedeutet man kann hier jetzt vielleicht Schnäppchen machen, aber eigentlich gibt es jetzt Winterklamotten zu kaufen.

Nun nach zweieinhalb Stunden war genug und wir nahmen uns ein Taxi zurück.

Ich glaube ich bin in keiner Stadt soviel Taxi gefahren wie hier in einer Woche, aber für uns Frauen ist das am sichersten von A nach B zu kommen vor allem am Abend.

In Südafrika wird jede dritte Frau statistisch gesehen einmal in ihrem Leben vergewaltigt…

In meiner Unterkunft angekommen saßen alle Männer auf der Terrasse und unterhielten sich ich verschwand und wollte mich eigentlich hinlegen. Was ich dann jedoch nicht tat.

Gegen sieben gab es Essen und gegen neun bin ich dann mit Daniel zur Residence gelaufen, die Unterkunft einiger Mitschüler, die keine Gastfamilie oder Hotel gebucht haben und auch keine Freunde hier haben. Da muss es übrigens nicht so toll sein zu wohnen, ich habe da Geschichten gehört, die ich lieber nicht erleben möchte, Kakerlaken in der Küche und dreckige Bäder usw.

Von dort aus ging es dann wieder wie letzten Montag ins Buena Vista Cafe. Letzte Woche waren wir die neuen, diese Woche waren es andere.

Gegen 23.30 Uhr schafften wir dann doch schon den Absprung und ich ging mit Anke, Daniel und Karel. Karel und Anke nahmen ein Taxi, Daniel und liefen.

Was für ein Glück, dass unser Weg nicht so weit war, denn so war ich mal zeitiger im Bett als sonst…