Nachdem sich die Stichworte »Lidl« und »Scientology« zum Renner entwickelt haben, wird es wohl Zeit noch mal einen draufzulegen. Meine Frau kam am Wochenende von Lidl mit einer Menge Bio-Obst (ihr Kommentar: »Vom Saulus zu Paulus«, obwohl ich nicht weiß, ob die es so mit Gemüse hatten…) und erzählte, dass an den Kassen das Greenpeace-Magazin ausliegen würde.

Das hat ersteinmal nicht viel zu sagen, denn an der Kasse bei Lidl wird auch die Bild-Zeitung verkauft. Aber bemerkenswert ist es schon. Wenn ich jetzt ein Verschwörungstheoretiker wäre, würde ich einfach mal behaupten, die Scientology unterwandert Greenpeace. Mit voller Absicht und mit finsteren Absichten. Da Masseneintritte immer auffallen würde, nimmt man einfach ein Unternehmen zur Hilfe, dass man schon erfolgreich unterwandert hat: Genau! Lidl.

Greenpeace käme nie auf die Idee, zu hinterfragen, bei wem es sich den handelt, der sich ihnen da so großzügig an den Hals wirft und die greenpeacschen Ideen an der Supermarkt-Kasse vertreiben will.

Irgendwie bleibt mir aber trotzdem verborgen, warum Lidl sich nicht klar positioniert. Die Frage steht einfach im Raum, und ein klares Wort scheint noch nicht gefallen zu sein. Die »etablierten« Medien nehmen sich des Themas nicht an, und so landen Fragende in irgendwelchen Foren, in denen gewagte Behauptungen zu finden sind.

Belege? Nicht notwendig. Die Folge: »Ich kaufe nicht mehr bei Lidl, denn die haben ja mit Scientology zu tun.« Manchmal frage ich mich, ob die Leute überhaupt einen Plan haben, was die Scientology-Kirche darstellt. Aber es scheint irgendwie böse zu sein, denn in der Tagesschau wurde es ja auch schon erwähnt.

Abgesehen davon: Scientology ist, um bei dem Wort zu bleiben, böse. Ein geldgeiles Imperium, welches seinen Umsatz nur einer fabulösen Idee eines gescheiterten Schriftstellers zu verdanken hat.

Wie dem auch sei, ist es eine Art des negativen viralen Marketings für Lidl und einfach zuzuschauen, passt nicht in die heutige Welt. Aussitzen konnte man solche Angelegenheiten zu Zeiten des dicken Kohls. Die Zeiten haben sich geändert, es wird anders kommuniziert und die Leute werden nicht nur mehr von kostenlosen Parkplätzen angezogen. Solange es den »unbescholtenen« ALDI-Markt um die Ecke gibt, kann es sich der normale Kunde sogar leisten, seinen Dienstleister nach moralischen Gesichtspunkten auszuwählen.