Essen ist wichtig, gerade wenn man so Touren von 700 Kilometern und mehr an einem Tag hinter sich bringt, wie wir gestern, so spielt das Essen eine wichtige Rolle. Das und die vergangenen Tage hinter den drei Punkten …

Nein, wir sind nicht unterwegs in ein Frühstücks-Loch gefallen und verhungert. Wir gerieten vielmehr in ein eine Internetwüste, wo sich keine Verbindung herstellen ließ mit dem großen Netz der Welt. Auch kein Drama, will man meinen.

Mittlerweile sind wir aus Orlando wieder verschwunden und haben das Orlando-Pflichtprogramm erfolgreich hinter uns gebracht. Woraus das besteht? Disney-Land und Kennedy Space Center. Jedes für sich schon beeindruckend, im Kombi-Package war es eine kleine Strapaze.

Unser Hotel in der Internetwüste hieß Seralago und war nicht weit entfernt von den Disney-Parks. Es zeichnete sich durch eine optimale Wertschöpfungskette, nicht vorhandenem Internet (out of order) und Klimaanlagen aus dem zweiten Weltkrieg aus (unseres hat zum Beispiel erst seine Verschalung verloren und uns in der letzten Nacht mit einem schrecklichen Lärm beglückt, so dass wir sie ausschalten mussten). Die Zimmer waren sonst aber o.k.

Orlando selbst liegt ein ganzes Stück entfernt, was man erst herausbekommt, wenn man sich wirklich auf den Weg dorthin macht. Wir sind über Straßen gefahren, die sich dadurch auszeichneten, dass kein Schild zu finden war, wo sie denn hinführten. Das die unsere letztlich wirklich nach Orlando führte, war reiner Zufall. Downtown Orlando ist wirklich nett. Wenn Sie bei Ihrem Besuch den Eindruck haben, in Orlando wäre nichts los, fahren Sie bitte noch ein Stück weiter. Wir hatten nämlich haargenau diesen Eindruck, und wenn nicht die nette Dame mit dem Fahrrad gekommen wäre, wären wir wenige Minuten später aus der Stadt verschwunden gewesen. Aber die junge Frau lud uns in ihren Fahrrad-Wagen ein und kutschierte uns durch das Zentrum. Ich hatte dabei immer das Gefühl, ein Ausbeuter zu sein, sah aber später, wie sie drei schwere Jungs durch die Gegend zog. Dagegen war das Fahren mit uns ein Zuckerschlecken.

Damit wäre ich beim Dinner: sie zeigte uns ein nettes Restaurant und wir hatten nicht nur hervorragendes Essen, sondern das erste Mal in den Staaten auch einen ausnehmend guten Kellner: Ryan. Wir waren im Chophaus Kress (was das ist, haben wir auch erst dort erfahren), und haben dort das beste Essen bisher genossen. (In Atlanta hatten wir ein Restaurant, welches gleichwertig war, die Bedienung hatte allerdings geschludert. Die Restaurants auf Jekyll Island ließen sehr zu wünschen übrig, den besten Platz hatten wir allerdings auch nicht ausprobiert.) Interessant waren auch die Widersprüche: während die Massen von Menschen durch die Clubs und Bars pilgerten, offene und freizügig Kleidung trug, sah man an den Kreuzungen vereinzelte Kämpfer für eine gottgerechte Welt mit den entsprechenden Plakaten. Direkt neben dem Vergnügungsdistrikt liegt eine Kirche, die um neun Uhr abends nicht ein kleines Glockenspiel tönen ließ, sondern eine Kombination aus Glockenspiel und Orgel und das Ganze eine Viertelstunde lang. Wirklich sehr nett und irgendwie lustig.

Auf dem Weg nach Orlando hatten wir das Vergnügen mit dem Wafflehouse Bekanntschaft zu schließen, die an fast jeder Autobahnabfahrt zu liegen scheinen. Wir hatten wirklich Glück: die Bedienung in dem Schnellrestaurant war herzlich. Drei Damen von Grill, von der eine wirklich eine filmreife Lache hatte, die sie wirklich gern eingesetzt hat. Das Wafflehouse hat noch am ehesten den Charme eines Imbiss, wie man ihn bei uns kennt. Während es bei uns Pommes und Currywurst gibt, wird man dort mit Waffeln (wie der Name schon sagt) abgefüttert, bekommt aber auch jede Menge Hamburger und Eier. Wendy, so man Hamburger der alten Art bekommt, und welches wir gestern ausprobierten, ist nichts anderes als McDonalds – nur ein wenig anders. (Susann würde sagen: es gibt aber leckere Salate! Stimmt.) Und dann war da noch Pizza Hut. Die kennen hier nur Medium und größer. Ich hätte nie gedacht, dass ich in ein Pizza Hut gehe und nur die Hälfte der Pizza schaffe. Hier ist das so. Das sind keine Größen, die ich bewältigen kann. Sorry. Nette Idee: Auf den Rückseiten der Servietten auf dem Tisch, befinden sich Sachen zum Ausmalen und Raten. Sehr kinderfreundlich.

Wir haben ein Gürteltier gesehen, das lebt und einige tote. Mittlerweile sind wir in Pensacola, welches sehr reizvoll ist, im Augenblick aber noch unter Sturmschäden leidet. Die Strände sind hier herrlich, wir hatten gestern aber den ersten Tag, den man als regnerisch bezeichnen konnte. Warmer Regen ist auch Regen.

Heute gehts nach New Orleans.