Wir haben Kommunalwahlkampf in Schleswig-Holstein und wahrscheinlich zittert der Bürgermeister. Was sich seit der letzten Wahl verbessert hat, war die Informationspolitik. Ein paar Mal im Jahr lagen Flyer im Briefkasten, in denen wir über das Dorfgeschehen informiert worden sind.

Es hatte immer einen etwas schalen Beigeschack bei mir ausgelöst, weil ich das Gefühl hatte, dass dort Wählergruppen-Interessen mit kommunalen Informationen vermischt wurden. Aber letztlich war es egal, so besonders groß war mein Interesse an den Informationen über die Klär- und Abwasser-Anlage in diesem Dorf nicht. So richtig angekommen sind wir hier vielleicht nach sieben Jahren immer noch nicht.

Heute war ein Schreiben von der KWG in der Post. Tradition hat Zukunft. heißt es vielversprechend auf weißem Papier. Ähmm, das klingt nicht gerade nach vorausschauender und zukunftsorientierter Politik. Ist mehr eine Entschuldigung. Auf dem Cover ein Foto von Borgdorf-Seedorf mit dem See aus Luftperspektive. Man versteht den Slogan viel besser, wenn man sich das Foto betrachtet: Da fehlen Neubaugebiete, die schon hier waren, als wir vor sieben Jahren hergezogen sind. Na dann!

Und dann war da noch die völlig bescheuerte Aussagen Ein verjüngtes Team präsentiert Aktualität. Ich glaubte bisher, dass Aktualität ein Zustand sei und nicht eine Sache. So gesehen, erscheint es mir – wenn man nicht gerade Nachrichtensprecher ist – schwer, Aktualität zu präsentieren. Heißt es, dass uns dieses verjüngte Team immer das präsentiert, was gerade passiert? Das wäre aber nicht gerade ein Highlight, oder?

Man glaubt den Herrschaften von der KWG übrigens ohne weiteres, dass ihre Ziele realistisch sind. Schließlich unterscheiden sie sich nicht großartigen von den Zielen der anderen. Die Anderen vermochten es übrigens ebenfalls nicht, mich schwer zu begeistern. Letztlich wird keiner der beiden meine Stimme bekommen, obwohl die KWG die Minus-Punkte durch eine kleine pflanzliche Aufmerksamkeit ausbügeln konnte, denn wir haben mit der Politik in Borgdorf nicht mehr viel zu tun. Schließlich sind wir bald weg. Mal gucken, ob die Politik in Mühbrook genauso unterhaltsam ist.