Nachdem hier in den Kommentaren schon die Befürchtung geäußert wurde, man müsse sich vorsehen, mit dem was man tut und sagt, wenn man mich kennen würde, schließlich könnte es sein, dass es dann hier veröffentlicht wird, möchte ich kurz erwähnen, dass es eine Art Selbstzensur gibt. Allerdings: Für eine gute Geschichte oder einen gelungene Witz hätte ich ja seit jeher meine Schwester verkauft. Meine Eltern nicht, aber meine Schwester schon. Also Freiheit ist gut, Vorsicht ist besser.

Aber mein »echter« Lieblingsschwager hatte es hier ja schon mal in die »Schlagzeilen« geschafft und die Schwiegermutti gerade auch.

Meine halb-scharfe Schwiegermutter hatte auch kein leichtes Wochenende. Halb-Scharf. Ja, da bedarf doch noch eines Nachsatzes, bevor es irgendwelche Missverständnisse gibt. Sie hatte sich vor ein paar Wochen ein Auge lasern lassen, und das zweite Auge ist erst in vierzehn Tagen dran. Von daher sieht Schwiegermutti auf einem Auge scharf, auf dem anderen halt nicht so: halb-scharf, wie man sagen könnte.

Leicht hatte sie deshalb nicht nur, sondern auch weil wir sie gleich in Eckernförde lassen wollten (da sitzt ihr Augen-Professor) und sie partout überreden wollten, mal mit uns zu fliegen. Letzteres ist unentschieden ausgegangen, aber wir sind jetzt schwer am überlegen, wo wir denn mal hinfliegen könnten und was sich lohnt. Ich bin da absolut optimistisch, dass wir demnächst mal abheben werden.

Also wir waren in Eckernförde und ich stand auf dem Parkplatz mit der Tante. Susann und Schwiegermutti waren einkaufen gewesen, bei Sky. Als sie nun zurückkamen – es sollten nur ein paar Kleinigkeiten eingekauft werden, ein wenig Gemüse, wahrscheinlich auch Obst – machte Susann einen unzufriedenen Eindruck. Man könnte auch sagen, sie schimpfte. Es ging im Kern darum, dass die Obst- und Gemüseabteilung um diese Zeit keinen gepflegten Eindruck mehr machte.

Ruth, meine Schwiegermutti, hatte größeres Verständnis und verwies darauf, es wäre ja schon Sonnabend und auch schon Nachmittag, da könne man ja nichts mehr erwarten. Susann wollte das so nicht stehen lassen. Ich meinte nur, dass wir einen direkten Ansprechpartner hätten. Ach ja, kam die Frage, wen denn? Naja, Lars würde ja bei Coop als Controller arbeiten und der könne ja mal kontrollieren, dass das Obst und Gemüse frisch ist. Samstag nachmittag, kann ja wohl kein Problem. Vom Sohn und Bruder könne man da ein wenig Einsatz verlangen. Ich schlug vor, dass sie sofort anrufen und ihn über die Misstände informieren.

»Ach ja«, kam zurück, »Sky gehört ja zu Coop. Na, sooo schlimm war es ja nun auch wieder nicht.« Das Frische-Problem beschäftigte uns dann aber noch das ganze Wochenende.