Und als es auf den Höhepunkt zuging, war mir auch klar, wie es zu dem Buchtitel kam. Dass die Herrschaften Phil Beaumont und Jane Turner aus dieser Geschichte heil herauskommen, war mir schon klar, schließlich hatte ich den dritten Band vor dem zweiten Band gelesen und wenn ein solcher existiert kann man immer davon ausgehen, dass es zumindest für die Titelhelden gut ausgeht. In diesem Roman verschlug es Phil und Jane nach Frankeich, genauer gesagt: nach Paris. Allein darum waren sie schon zu beneiden.

Aber fangen wir mal mit dem Anfang an: Phil Beaumont wurde nach Paris beordert, um den Tod eines Mannes aufzuklären, der in einem Pariser Hotel angeblich Doppel-Selbstmord mit seiner Freundin begangen haben soll. Seine Frau, Rose Forsythe, war der festen Überzeugung, dass ihr Mann diesen Weg freiwillig gewählt hatte, seine Mutter war sich dessen nicht so sicher und hatte sich an die Agentur Pinkerton gewandt, die schlussendlich Phil Beaumont mit der Untersuchung beauftragte. Gleichzeitig wurde Jane Turner in die Familie Forsysthe eingeschleust und betätigte sich als Nanny für die Kinder eines Onkels von Dick Forsythe.

In Paris wurde Phil von einem Henri Monsieur Ledoq in Empfang genommen, dem örtlichen Vertreter (oder Helfer) von Pinkerton. Man merkt schnell, dass der Mann ein waschechter Franzose war. Mit Ironie hatte er nicht viel im Sinn, ihn interessierte Essen vielmehr. Ihm stand der Sinn nach Gesprächen über elsässische Marmelade mehr als nach den frustrierenden Fakten eines Todes. Phil, dem als Amerikaner Essen in seinen Feinheiten nicht interessierte (zumindest im Vergleich mit einem Franzosen), forderte Details des Todes ein.

So bekommt er berichtet, dass sich Forsythe in einem Pariser Hotel mit der Freundin, einer von Stuben aus deutschen Landen, niedergelassen hatte und erst sie und dann sich erschossen hatte. Was die Polizei ein wenig stutzig machte, aber nicht zu weiteren Ermittlungen veranlasste, war die Tatsache, dass zwischen den beiden Todeszeitpunkten zwei Stunden lagen. Ansonsten deutete alles auf Selbstmord hin. Wenn da nicht der Empfangschef den Hotels wäre. Der hatte berichtet, dass es ein Gespräch Forsythes aus dem Hotel gab – konnte sich aber nicht erinnern mit wem. Inistieren wäre auch Phil nicht möglich gewesen, man hatte den Empfangschef tot aus der Seine gefischt. So blieb es wohl ewig ein Geheimnis mit wem der Mann gesprochen hatte.

Wer und was war Dick Forsythe? In erster Linie war er ein 25jähriger Mann, der sich im Krieg ausgzeichnet hatte. Er stammte aus gutsituierter Familie und musste nicht arbeiten. Forsythe wäre gern künstlerisch begabt gewesen, konnte aber keine Talente vorweisen. Er versuchte sich als Verleger und brachte schöne Bücher heraus, die Geschichten von Hemmingway und Stein beinhalteten, aber sich leider nicht verkauften. Zu allem Unglück geriet er noch mit seinen Autoren aneinander, die ihm Betrug und schlechtes Benehmen vorwaren. Mancher von seinen Bekannten war der Meinung, Dick Forsythe wäre ein Feigling gewesen, andere, nicht minder harsch in ihrem Urlaub, bezeichneten ihn als Dilletanten.

Forsythe konfrontiert uns in diesem Roman wieder mit fiktiven Charakteren, die mit realen Charakteren interagieren. Hemmingway wird beispielsweise als völliger Tollpatsch dargestellt, der sich keine fünf Minuten irgendwo aufhalten kann, ohne irgendetwas kaputt zu machen. Pablo Picasso wird von ihm verletzt und zieht sich entsetzt zurück.

Es dreht sich viel um die Angewohnheiten von Franzosen, ihrer Liebe zum essen und diese Siutationen und die recht langen Schilderungen von Mahlzeiten machen dieses Buch zu einem Frankreich-Buch. Wäre Satterthwait bekannter, hätte es sich auch schon ein passendes Kochbuch zum Buch gegeben.

Mein Urteil kurz zusammengefasst: Kaufen, lesen, sich unterhalten lassen … und dann auf den nächsten Roman warten.