Aber echt: Wenn ich einen Urlaub buche, dann schaue ich, wo liegt es, wie teuer ist es und – egal ob Hotel oder Ferienwohnung – ob die Relation zwischen Preis und Ausstattung stimmt. Ist es eine Ferienwohnung wird der Kontrolle noch unterworfen, ob ein Geschirrspüler oder eine Waschmaschine vorhanden ist und wie es sich mit der Bettwäsche verhält. Aber Letztere nehmen wir immer mit. Was ich nicht so im Auge habe, ist die Kaution.

Gern werden so Summen von 150 Euro genommen, manchmal auch 300 Euro, wie bei unserem letzten Objekt. Das fand ich schon viel. Gestern habe ich mir die Buchungsbestätigung von INTERCHALET angeschaut und bin fast vom Stuhl gefallen: Die Kaution für das Objekt in unserem Kurzurlaub soll sage und schreibe 750 Euro betragen. Für ein Ferienhaus, in dem die Woche noch nicht einmal 400 Euro beträgt. So stand es auch in der Online-Beschreibung und so gibt es keinen Weg, diese Unverschämtheit zu vermeiden. Denn diese Kaution ist bar zu bezahlen. Heißt, ich muss das Geld hier in Deutschland abholen (wo kann man schon mal 750 Euro von einem Bankautomaten im Ausland abholen?) und bis nach Frankreich fahren. Ein sehr angenehmes Gefühl. Kartenzahlung oder Schecks sind nicht zugelassen, steht noch auf der Beschreibung.

Ich bin jetzt schon bedient. In den Hinweisen für das Urlaubsland, die INTERCHALET dabeigelegt hat, steht, dass der Vermieter berechtigt ist, eine »angemessene« Kaution zu verlangen. Das ist ein ziemlich dehnbarer Begriff. Eine Kaution, die fast doppelt so hoch ist wie der Mietpreis, fällt bei mir allerdings nicht in die Kategorie »angemessen«.

Die Kaution hat INTERCHALET übrigens nicht festgelegt, das ist auch nicht deren Aufgabe. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass sie darauf achten, ob die Forderungen ihrer Vermietungspartner angemessen sind.

So fahre ich jetzt mit einem ziemlichen Hals in den Urlaub.