Unsere Firma fordert von den Geschulten nach Schulungen keine Bewertungen an. Habe ich zumindest noch nie gehört. Stimmt was nicht, gibt es was auf die Rübe. Stimmt alles, spricht keiner drüber. Also genauso, wie es sein sollte. Die Firma, die ich im Augenblick beglücke – unser Kunde -, macht es ein wenig anders.

Eigentlich hatte ich überlegt, ob ich heute über Herrn H. und Herrn B. schreibe. Das lasse ich mal lieber. Könnte sonst zu einer Marotte werden. Jetzt beschäftigen mich die Ergebnisse, die man mir in die Hand drückte. Die Bewertungen hatte eine Scala von ein bis sieben, wobei eins toll war und sieben mies. Eine Bewertung in einer wichtigen Disziplin war eine vier. Jetzt könnte ich sagen, ist mir doch egal, die anderen Bewertungen waren durchweg eins und zwei (pari, pari), aber nein, man ist unzufrieden, weil es jemanden gab, dem der Kurs nur durchschnittlich gefallen hat oder dem der Kurs gleichgültig war. Hey, wer war das?, fragt man sich. Wen hat man nicht zufriedengestellt?

Darüber nachzudenken ist müßig. Ich werde mir auf dem Hotelzimmer heute ein Schlückchen Wein gönnen, denn so schlecht war ich dann doch nicht. Dann gab es auf dem Zettel noch eine Rubrik für die Sachen, die gefallen haben, und Sachen, die nicht gefallen haben. Das was gefallen hat, war sehr schmeichelhaft, danke, denkt man sich, das was nicht gefallen hat, hat manchmal doch irritiert. Es lässt sich so zusammenfassen: zuviel Theorie, zuwenig Praxis. Ich habe echt keine Idee, wie ich es anders machen soll. Es soll alles erzählt werden, alle Fragen beantwortet werden, möglichst bis in das letzte Detail und das Zeitkontingent ist nun einmal vorgegeben. Das wird mich wohl heute Nacht beschäftigen.

Mysteriös auch die Information, dass man sowieso nichts ändern könnte. Damit kann ich auch sehr viel anfangen, danke. Es gab ein, zwei Anregungen, die ich gut verstanden habe, und die ich auch sofort umgesetzt habe. Die neuen Schüler können von der Idee partizipieren. Schauen wir mal, wie sie es aufnehmen. Das mich Punkte wie »Es gab keinen Kaffee.« und »Die Getränkeversorgung klappte nicht« nicht richtig berühren, versteht man gewiss.

Eine Sieben stand übrigens auch auf dem Zettel: die technische Ausstattung und der Schulungsraum wurden von jemandem so benotet. Das kann man aber gewiss nicht gelten lassen. Da habe ich schon anders geschult.

Mir fällt eines immer wieder auf: manche Leute sind ganz schön verwöhnt. Ach ja: mich nehme ich da nicht aus.