Ich hatte gestern abend entdeckt, dass ich fast direkt vor der Hotelhaustür eine Bushaltestelle habe. Ich schaute auf den Plan, sah, dass er 12 – 32- 52 fuhr und entschloss mich, mit dem Bus am nächsten Morgen zu fahren. Amsterdamer Str./Gürtel war als Kurzstreckenziel aufgeführt. Fein, dachte ich. Busfahren ist doch auch mal was.

Ich bin dann heute morgen, ziemlich spät dran für meine Verhältnisse, zur Bushaltestelle marschiert. Dieser kam pünktlich, ich zog mein Ticket, Kurzstrecke für 1,30. Kurz darauf kamen wir erste Zweifel, ob denn mein Ticket für die Strecke überhaupt gültig sein kann. Eigentlich war Kurzstrecke immer vier Stationen und eine Station kam nach der anderen: aber nicht meine. Ich lernte Köln kennen, schön und gut. Ich beruhigte mich, dass in so einem Bus, in den hunderten Bussen von Köln, ja sicher an diesem Morgen keine Kontrolle stattfinden würde und ich noch einmal gut ankommen würde.

Denkste. Ein jüngerer Mann stürmte in den vorderen Busteil und fing an, Karten zu kontrollieren. Steckte die Zeitkarten meiner Mitfahrer in das Kontrollgerät und war zufrieden. Mist, wann kommt die nächste Station?, dachte ich mir, aber er fuhr und fuhr. Na, Pech gehabt. Nach zehn Jahren mal wieder erwischt und dabei noch nicht mal richtig Schwarzgefahren. (Was ich, ich bekenne mich, noch nie gemacht habe. Als sie mich das letzte Mal erwischten, hatten sie in Berlin einfach die Regeln geändert, worüber ich mich noch heute ärgern kann. Denn vorher hatten sie die Fahrkarte entwertet, und das taten sie von einen Tag auf den anderen nicht mehr, was ich als Gelegenheitsbesucher nicht mitbekam.) Aber er ging weiter nach vorn, undk am nicht zu mir zurück. Die rettende Bushaltestelle kam, ich stieg so ruhig und unauffällig aus, wie es nur ging und marschierte den Rest zu Fuß, wobei mich die Kenntnisse, die ich auf Taxifahrten gewonnen habe, retteten.

Morgen fahre ich wieder mit der Straßenbahn.

Da weiß ich, wieviele Stationen ich habe und verhalte mich regelkonform.