Wenn das Wetter mal ein wenig besser ist, kann man gut am Rhein spazierengehen. Von meinem Hotel bis zur Altstadt ist es nicht weit. Wenn man durch die geschäftigen Straßen geht, fällt einem eines auf: Es gibt viele bettelnde Menschen.

Ich würde mich fast dazu versteigen, zu sagen, dass es mir noch in keiner anderen Großstadt so aufgefallen ist, wie in Köln. Dabei unterschiedlichster Art: Wohnungslose, Punker mit Hunden, Sinti und Roma. Letztere sitzen einfach nur da, den Blick nach unten, einer klimperte auf einem Instrument, ohne das eine Melodie erkennbar gewesen wäre.

In Kiel ist dieses Thema nicht so arg, zumindest empfinde ich es nicht so. Man sieht die gleichen Muster, nur die Häufigkeit ist keine andere. Meine Einschätzung ist natürlich durch einen wichtigen Faktor getrübt: Durch viele Städte bewege ich mich mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln (in Berlin beispielsweise), da kommt es gar nicht erst zu einem »Kontakt«.

Ein Teil dieser Menschen, verdient sich etwas nebenher, in dem es Pfandflaschen sammelt. Dem hat die Stadt Köln einen Riegel vorschieben wollen, indem sie das Entfernen der Flaschen aus den Abfallbehältern verbot. Ein Witzbold hatte daraufhin (es war im März, April), Aufkleber produziert und an die Abfallbehälter geklebt, in dem die Benutzer aufgefordert wurden, Pfandflaschen neben die Abfallbehälter zu stellen, da das Rausholen verboten wäre. Das mit dem Wappen der Stadt. Die Stadt reagierte humorlos: Eine Anzeige gegen unbekannt wurde gestellt. Ich hätte nun gedacht, die Stadt hätte die Spitze verstanden, und diese Regelung gekippt. Aber nein, es gibt kein Pardon, und sie macht sich weiterhin lächerlich.