Wollte ich die Leute ein wenig ins Grübeln bringen, fragte ich sie, ob sie wüssten, ob sie schwarz-weiß oder in Farbe träumen würden. Eine Antwort die voller Gewissheit war, gab es eigentlich nie. Schön, dass ich die Frage, die sich mir schon so lang stellte, nun endlich klären konnte. Im Traum.

Das kam so: Ich hatte einen komischen Traum gehabt. Wir waren in Italien. Ich bekomme nicht mehr so recht zusammen, ob ich dienstlich da war, oder meine Kollege R. – einer musste arbeiten. Aber die Frauen waren mit dabei, das hatte ich schon und ich wusste, dass das bei Kollege R. auch schon der Fall gewesen war. Wenn nicht mittendrin, dann davor oder danach.

Das erste Komische an dem Traum war, dass ich in ein Restaurant hineinging. Am Eingang an der Kasse stand ein kleiner Teller mit Muscheln. Der Kellner (oder Besitzer) forderte mich auf, doch eine von diesen Muscheln zu nehmen. Ich griff zu und aß sie. (Realitätscheck: Hätte ich das im »echten« Leben getan, wäre ich heraus gerannt oder auch auf die Toiletten, und hätte mich übergeben.)

Ich wandelte durch die Straßen, allein, und betrachtete die verschiedenen Eisläden. Die Angebote waren überall, was die Qualität anging, sehr gut. Aber irgendwie war man auf Flatrate-Angebote auf. Sehr teuer, wenn man nur ein paar Kugeln Eis wollte und nicht gleich den Laden kaufen. Irgendwann fand ich einen Eisladen, der traditionell noch einzelne Kugeln abverkaufte und da schlug ich zu. Ein schönes Eis. Nun meint vielleicht mancher, ich träumte das Eis in Farbe. Ganz, ganz falsch. Wahrscheinlich war es Vanille, also sowieso weiß, oder Schokolade, dann ja fast schwarz.

Ich nahm das Eis und da war ein Tisch, an dem R. mit seiner Angetrauten saß. Auch er aß ein großes Eis, ein ganz typisches Szenario mit ihm. Auch das war nicht in Farbe: In Farbe war R., denn mir träumte, ich sähe ihn braungebrannt vor mir. So als hätte er eine vierwöchige Kur in einem Sonnenstudio zu Weihnachten geschenkt bekommen – der Rest eigentlich sehr realistisch, aber dies kann ich mir bei Tag betrachtet, nun überhaupt nicht vorstellen.

Morgens sinnierte ich über den Traum und dachte: »Schau an, R. war sonnengebräunt. Also träume ich in Farbe.«

Übrigens dachte ich auch, das sich das Thermometer im Auto täuschen würde. Tat es aber nicht – es war wirklich so kalt.