Ich habe ja jetzt Urlaub. Nicht so wie vorher, wo ich Tag für Tag Kilometer runtergerissen habe und Susann und die Eltern durch die Gegend kutschiert habe. Nein, ich habe mich zum Beifahrer qualifiziert, Schlappen an den Füßen, Fotoapparat schussbereit im Schoss und wenn es hochkommt, werfe ich mal einen prüfenden Blick in die Karte, um so zu tun, als würde ich mich auch ohne Navigationssystem auskennen.

Susann macht das wirklich Klasse und es ist immer ein Unterschied, ob man eine Fahrt auf der Beifahrerseite mitmacht oder auf der Fahrerseite. Für einen Beifahrer scheint es so, als ob der Fahrer immer zu weit links fahren würde – zumindest hier in Südafrika. Man hat wahrscheinlich auch immer das Gefühl, als würde der Fahrer die Schlaglöcher nur auf seiner Seite umfahren und dafür Schlaglöcher auf der linken Seite wohlwollend in Kauf nehmen.

Das stimmt natürlich nicht, aber sieht man erst richtig, wenn man auf der Fahrerseite sitzt. Und dann merkt man erst auch, was es für einen Spaß macht, über solch eine Piste mit 80 Sachen zu brettern und den Schlaglöchern, die man sieht, auszuweichen und über die anderen im Stile von »Die Straßen von San Francisco« drüber zu fliegen.

So schaut Frauchen jetzt nicht nur, wie es sich hier mit den Immobilienpreisen verhält, sondern hat auch schon herausgefunden, wie es sich mit den Preisen für Allrad-Fahrzeugen verhält und fragte mich, ob Thomas Cook auch 4×4-Touren anbietet. (Tun sie, meines Wissens, nicht.)

Ich weiß jetzt gar nicht genau, was mich von all den Sachen am meisten beunruhigen sollte – zu nennen wäre da auch noch der Aspekt, dass sie sich im hiesigen Zeitschriftenhandel mit einer »Farmers Weekly« versorgt hat, und die Preise für Schweine- und Rindfleisch überprüft hat.

Da bleibt nur noch zu erwähnten, dass sie mit einer bewundernswerten Contenance heute die Fährfahrt mit einem selbstgebastelten Floß überstanden und gemeistert hat, welches beunruhigende Schilder sein eigen nannte, auf denen einem mitgeteilt wurde, dass man für alles die Verantwortung ablehnen würde, egal was es ist und warum es passiert.