Für Susann war es wohl eine kurze Nacht, wahrscheinlich wie damals vor unserer Hochzeit: Aufgeregt, dass es endlich losgeht. Obwohl soviel ging heute ja gar nicht durch. Aber sie konnte das erste Mal allein in unseren Garten. Das war ja schon mal was und versetzte sie seit Tagen in eine unglaubliche Hochstimmung. Immer hieß es: Schön im Garten sein und Kaffee trinken.

Noch sind wir nicht in dem Haus und so waren wir auf ausdrückliche Einladung von Monsieur V. dort. Der Rasen musste gemäht werden und er musste uns in den Rasenmäher einweisen. Sagte er. Susann meinte, er hätte vielleicht keine Lust mehr, den Rasen zu mähen. Die Wahrheit ist wahrscheinlich eine Melange aus beidem.

Heute morgen um neun Uhr standen wir also vor der Haustüre von Herrn V., die bald die unsrige ist und wurden mit den Worten begrüßt: Eigentlich würde man jetzt kein Rasen mähen. Viel zu feucht.  Was wohl eine zutreffende Beschreibung war. Denn das Gras war nass, so dass die Schuhe innerhalb von kürzester Zeit die Feuchtigkeit nach innen weitergaben. Aber so ein Rasenmäher muss ja trainiert werden, von daher würde er uns sein Prinzip einmal zeigen, dann könnten wir das An- und Ausmachen trainieren. Und die Handgriffe, die damit verbunden sind.

Es sieht ja immer so einfach aus, wenn man die Kerle auf den Dingern durch die Gärten flitzen sieht. Aber wenn man erst mal selber drauf sitzt, gibt es nur noch ein Wort, welches das Gefühl beschreibt: albern. Hat man die erste Runde hinter sich, und einigermaßen die Technik heraus, schaltet man fix höher und dann fängt es an Spaß zu machen.

Aber das Terrain ist wirklich nicht ohne! Plötzlich sitzt man in einer Sackgasse, aber was so ein richtiger RX63 ist, der hat natürlich auch einen Rückwärtsgang, mit dem man elegant zurücksetzen kann. Ich denke, der echte Profi mäht später mit geschlossenen Augen und natürlich rückwärts.

Ein viel schwieriges Thema sind die Schrägungen, die das Grundstück für uns bereit hält. Da muss man echt aufpassen, dass man nicht umkippt. Susann wollte natürlich auch, und rief anfangs immer Halt mich fest, halt mich fest! Und dann gab es da noch die spannenden Augenblicke, in denen man sich festgefahren hatte.

Schön war bei der Gelegenheit natürlich gewesen, dass man wie ein Besitzer um das Grundstück herum marschieren konnte und dabei mal in alle Ecken reinluschern konnte. Einfach herrlich. Und was wir noch für Arbeit haben werden. Die Geschmäcker sind ja unterschiedlich. Die Windmühlen von Herrn V. sind mir schon mal Dorn Nummer 1 im Auge. Dann haben wir natürlich etwas andere Ansprüche, teilweise haustierbedingt. So müssen wir den Zaun an einigen Ecken verstärken, erhöhen und abdichten. Für Hunde wie V.s Schröder ist der Zaun die Große Chinesische Mauer, für unsere Katzen ist er an einigen Ecken noch nicht mal eine mittelmäßige sportliche Herausforderung.