Zwei Monate nichts im »Häuslichen« und es hatte einen einfachen Grund: Es passierte nichts. Es dürfte kein Geheimnis sein, dass wir unser Traumhaus schon gefunden haben. Nur hockte der Besitzer noch ohne neue Bleibe drin und dreierlei versicherte er uns immer wieder: er sucht nach einer neuen Bleibe, er will uns als Käufer und eigentlich will er nicht ausziehen. Die Punkte eins und zwei ließen uns frohlocken, Punkt drei konnte man als gutes Eigenmarketing oder als beunruhigendes Signal, dass er vielleicht von einem Umzug ganz Abstand nimmt.

Allerdings wurden wir regelmäßig vom Verkäufer informiert. Erst wollte er ein Haus in N. oder in B. kaufen, weil der Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr dort besser sein. Die Häuser hatten aber immer irgendwelche Nachteile, oft waren auch die Grundstücke nicht nach dem Geschmack von Herrn V. Nun, man kann es verstehen, denn ein Wegzug aus seinem Haus verheißt nur eines: Verschlechterung. Das Haus, das wir kaufen wollen, steht am Ende eines Dorfes und dort auch noch ganz allein. Keine Nachbarn rechts und links und trotzdem nicht aus der Welt.

So etwas in einer Stadt zu finden ist natürlich ein Ding der Unmöglichkeit und damit natürlich auch eine Verschlechterung. Hinzu kommen noch die Vorstellung, die Herr V. an eine Heizungsinstallation hat. Sie muss günstig sein und das läuft immer auf eine Elektroheizung in seinen Augen hinaus. Öl, Gas? Kostet ein Vermögen. Wenn man es für sein Haus betrachtet, kommt es wohl auch hin. Ich habe heute mit einem Kollegen gesprochen, der nur tausend Liter Öl geordert hat und damit schon fast das Los ist, was Herr V. im Jahr für Heizung bezahlt. Man muss natürlich Realist sein und zugeben, dass Warmwasser da wohl noch nicht dabei ist. Aber sei’s drum. Es gibt wenige schöne Häuser in ruhiger Lage nach dem Geschmack unseres Herrn V. mit Elektroheizung.

So kam dann irgendwann Ende August die Information: Es gibt keine Häuser, er baut selbst. Wir schoben in Gedanken unseren Umzug in die ferne Zukunft und überlegten, wie weit unsere Geduld reichen würde. Zwei Wochen später, es war schon September, informierte er uns, dass es ganz heiß sei: Er würde um ein Grundstück in N. verhandeln. Die Anbieter müssten nur noch etwas mit dem Preis runtergehen. Ob sie das wollten, weiß ich nicht. Es hörte sich nicht so an.

Wieder übten wir uns in Geduld. Dann kam die Ansage, dass das mit dem Grundstück nichts wäre, aber er hätte jetzt Unterlagen für eine Eigentumswohnung in L. angefordert, was nun ganz woanders lag und nun wiederum etwas ganz anderes war als ein Haus. Die Fragezeichen in unseren Augen waren gar nicht zu zählen. Wir wollten das Haus unbedingt haben, aber Herr V. schien uns nicht den geraden Weg zu gehen.

Letzte Woche kam dann wieder ein Anruf, heiß herbeigesehnt, in dem uns Herr V. mitteilte, dass er ein Haus in N. gefunden hätte und am nächsten Tag in die Preisverhandlungen gehen würde. Wir plänkelten noch ein wenig wegen Zubehörs für das Haus, und verblieben, dass er uns am nächsten Tag über seine Verhandlungserfolg informieren würde. Was er auch tat. Es sah wohl nicht schlecht aus, aber das endgültige OK gäbe es erst im Laufe dieser Woche. Na, schaun wir mal…