1987 war’s, vielleicht ja auch 1988, so genau kann ich es gar nicht mehr sagen. In diesem Jahr kam bei uns »Platoon« in die Kinos. Ich hatte es noch nie so mit Kriegsfilmen und was Oliver Stone da zeigte, war nix für so ein nervliches Leichtgewicht wie mich, der gerade der Phase entwachsen war, wo man sich noch hinter dem Sessel der Eltern bei gruseligen Szenen versteckte. Aber eins nahm ich aus dem Film mit. Die Filmmusik. Einfach gigantisch! Die Melodie verfolgte mich lange. In den 90er hörte ich dann eine kurze Fassung, die auch auf einer Kassette landete. Es handelte sich um »Adagio for Strings, Op. 11« (Komponist gerade unbekannt), ein Stück von unendlicher Traurigkeit. Ich liebte es.
Jahre später verschlug es mich in einer unbekannten Stadt in einen Plattenladen. Wie der Laden aussah, das habe ich noch im Gedächtnis, aber wo es war, will mir beim besten Willen nicht einfallen. Es lief ein Lied, das mir gefiel. Der folgende Titel tat das auch. Also fragte ich, was dort gespielt wurde. »Delerium«, aha! Die Scheibe wurde mitgenommen. Eine der letzten Neuanschaffungen war »Chimera« von diesen und was soll ich sagen: Da gibt es doch tatsächlich ein Stück, welches mit dem Adagio verheiratet wurde. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob das nicht eine Art Majestätsbeleidigung ist.