Ich komme einfach nicht dazu, die Splitter zu füllen. Der Buchstapel wächst und wächst und das schon seit letztem Herbst. Hier aber ein paar Hightlight der letzten Wochen. Da wäre aus der SZ-Reihe »Miami-Blues« gewesen, ein Roman, der mich ob seines Endes erstaunte. Denn obwohl der Held ein Schwerkrimineller war, wurde er durchaus nicht als unsympathischer Knochen dargestellt.

Es gibt immer wieder Szenen, bei denen man ihn sympathisch betrachtet und ihm das Beste wünscht. Aber so kommt es natürlich nicht. Ein nettes Buch, das wie der Titel schon andeutet, in Miami spielt und von der Stadt und Umgebung ein eher scheußliches Bild zeichnet. Nicht vergessen darf man allerdings, dass dieses Bild schon zwanzig Jahre alt ist.

Wesentlich jünger, wenn der Titel auch etwas anderes suggeriert, ist »Opernball«. Verschlungen habe ich das Buch, konnte es nicht beiseite legen. Geschildert wird ein fiktiver Überfall auf den Wiener Opernball, ein Giftanschlag von rechten, leicht verdrehten Typen. Das Ende ist von Anfang an klar, der Ich-Erzähler erzählt anhand eigener Erinnerungen das Zustandekommen dieses Ereignisses, angereichert durch Berichte von Polizisten, Angehörigen von Opfern und Tatbeteiligten. Das österreichische Establishment kommt dabei nicht gut weg und auch über den Zustand der Polizei macht man sich im Anschluss Gedanken. Wenn man es sich genau überlegt, kann man sich die Geschichte auch gut in Deutschland vorstellen.

Gerade frisch in meinem Bücherbeutel habe ich einen Roman von Kathy Reichs und den neuen Lizzie-Roman »Miss Lizzie kehrt zurück« von Walter Satterthwait.