Man kann von Glück reden, dass in unserem Rechtssystem nicht nach Sympathien geurteilt wird. Wenn es danach ginge und ich wäre Richter, würde die Welt ganz anders aussehen. Irgendwie freundlicher, zumindest für mich [meine Frau und ein paar Freunde, die Katzen will ich nicht vergessen!]. Schmerz- und merkbefreite Blogger übrigens ebenso. Differenzierung tut not, nicht Gedankeneinheitsbrei á la BILD, der von allen nachgeplappert wird.

Es ist völlig unnötig, eine Diskussion anzufangen, ob es falsch ist, Menschen zu essen oder nicht. Kannibalismus steht auf meiner Sympathie-Liste im unteren Bereich. Insofern stellt sich die Frage, ob Armin Meiwes etwas Falsches getan überhaupt nicht. Meines Erachtens ist die Frage schon eher die, ob er einen Mord begangen hat oder nicht. Wie schon vor kurzer Zeit angeführt, benötigt Mord auch das Merkmal der Heimtücke, das Opfer muss arglos sein. Wenn man sich zum Essen verabredet, wobei gesagt wird, A. isst und B. wird gegessen und B. dafür noch die Gewürze mitbringt, dann sieht das nach Verabredung und Einverständnis aus – allerdings nicht nach Heimtücke. Uns mag das nicht passen – ich werde solche Verabredungen auch nicht treffen, solche Einladungen auch nicht annehmen.

Es steht uns aber nicht an, nach unserem Geschmack und unserer Sympathie darüber zu urteilen. Was einzig zählen sollte, sind die Buchstaben des Gesetzes, Vernunft und Augenmaß. Und da sieht es ganz danach aus, als ob es nicht Mord wäre. Wer etwas wirklich Fundiertes über dieses Thema lesen möchte, der halte sich an die ZEIT und Herrn Kreuzer.