… und lieber Steffen Danielzik. Wie ich einer neuen Werbung in der Technology Review entnommen habt, hat Ihr Unternehmen Marktforschung betrieben und sich dabei mit dem DSL-Markt in Deutschland beschäftigt. Sehr lobenswert, wirklich. Die Ergebnisse erstaunen mich dann aber doch. Ist doch 1&1 Sieger in der Sparte Zufriedenheits-Analyse.

Nun gebe ich zu, dass es an den Unternehmen liegt, aus den Zahlen herauszulesen, was mit ihnen los ist. Und ich glaube zu wissen, dass 1&1 eine gewisse Schizophrenie innewohnt, bei der sich der eine Teil am Telefon und in Briefen eher negativ verhält, aber der, der die ersten Sätze eines solchen Schreibens – sei es ein stinknormaler Brief, sei es eine EMail – verfasst, im Grunde ein netter Mensch und formvollendeter Mensch ist, der leider nur ein wenig den Bezug zur Realität verloren hat. Es mag natürlich auch sein, dass 1&1 oder United Internet solche Leute in der Werbeabteilung zu sitzen hat, und die gar nicht mitbekommen, dass zum (1.) es an der Basis ziemlich gärt und (2.) der Service den Unternehmens mit der Masse an DSL-Kunden gar nicht zurecht kommt, dass das Hinzugewinnen von weiteren Kunden als grober Unsinn erscheint.

Damit haben sie natürlich nichts zu tun, ist schon klar. Aber es scheint auch, als ob sie im Internet nicht recherchiert hätten. Wie ist es denn sonst zu verstehen, dass die c’t lakonisch feststellte, dass die Hälfte der Beschwerden zu DSL-Anschlüssen, die der Zeitschrift vorgelegt werden, 1&1 zuzurechnen sind? Und das, obwohl 1&1 nicht einmal Marktführer ist, sondern nach eigenem Bekunden nur 2.?

Es ist Werbung, und so mancher wird drauf noch reinfallen. Denn nicht jeder hat die Erfahrungen, die ich gemacht habe. Und bis sich bei 1&1 etwas bessert, muss man wohl noch ein wenig warten.

Ihrem dpm-Team wünsche ich erfolgreiches Surfen – hoffentlich mit einem anständigen Provider. Mit freundlichen Grüßen

Nachtrag: Ich hatte berichtet, dass ich noch mal zum Anwalt gebeten wurde. Der wollte mir meine Unterlagen zurückgeben und meinte zu dem erwähnten Urteil des Amtsgerichts Frankfurts, dass es wie die Faust auf’s Auge gepasst hätte.