Nachdem wir vor einer Woche in Kiel im Kino gewesen waren und uns den fantastischen Film »Ziemlich beste Freunde« anschauten, war die beste aller Frauen der Meinung, eine Wiederholung wäre nicht schlecht und wir könnten ja mal »Nur für Personal« anschauen, seines Zeichens auch eine französischen Komödie.

Ich nehme es mal vorweg: Der Film war nicht schlecht, traf aber nicht auf ungeteilte Zustimmung in der Gruppe. Es ist eine doch sehr französische Komödie oder um es allgemeiner zu sagen: ein sehr französischer Film. Das ist nicht jedermanns Geschmack, ich kam damit ganz gut zurecht, andere halt weniger. Die Musik war auffallend gut, leider ist der Score dazu nicht zu bekommen.

Das eigentliche Highlight war aber gar nicht der Film, sondern der Aufführungsort. Wir leben jetzt schon seit fast vier Jahren in Mühbrook und wir hatten es nie geschafft, das Kino im nächste größeren Ort zu besuchen. Wir hatte nicht einmal eine Ahnung, wo es genau liegt. Jede Woche gab es einen Hinweis in unserem Lokalblatt und oft dachte ich: »Schau mal an, den Film könnte man sich ja mal ansehen.« Im »Savoy« kommen die Filme immer ein wenig später an. Das gibt einem noch einmal die Gelegenheit, bevor die Filme auf DVD herauskommen oder man sie ganz aus dem Blickfeld verliert.

Uns gab das die Gelegenheit mal auf einem Lehrerparkplatz zu parken. Bei den Abendvorstellungen ist der nämlich freigegeben und das macht dann schon mal ordentlich Spaß. Alternativ hätten wir auch vor der Feuerwehr parken können, allerdings hätte das im Notfalle nicht mehr ganz so viel Spaß gemacht. Für die Auswärtigen und Unwissenden habe ich schon mal wertvolle Hinweise gegeben, wo das Kino zu finden ist. In der Nähe der Schule und der Freiwilligen Feuerwehr von Bordesholm in der Schulstraße.

Seine Blüte erlebte das Kino wohl in den Fünfziger Jahren und es hat auch noch das Ambiente der alten Lichtspieltheater. Viel hat sich wohl nicht geändert, aber das macht auch den Charme des Kinos aus. Vor sich hat man eine Bank, auf der man die Getränke abstellen kann, und vor der Leinwand gibt es eine Bühne, da auch Theater und Konzerte im »Savoy« durchgeführt werden. So Platz vor der Leinwand herrscht, so herrscht auch ordentliche Beinfreiheit. Ein wirklicher Genuss.

Im Vorführraum rattert noch ein analoger Filmapparat und, das soll nicht vergessen werden zu erwähnen, am Anfang des Films waren wir recht beunruhigt, da mit der Schärfe und dem Ton ein wenig gekämpft wurde. Aber nach wenigen Sekunden war alles in Ordnung.

Das Kino wird von einem Verein betrieben. Die Eintrittspreise sind niedrig, gerade auch dann, wenn man bedenkt, dass vor dem Film keine Sekunde Werbung gezeigt wird. Jetzt, wo wir wissen, wo die Musik spielt, werden wir wohl häufiger ins »Savoy« gehen.