Frau Schwiegermutter fliegt das erste Mal in ihrem Leben. Somit ist es auch die erste Reise über den Teich. Grund für Aufregung ist also genügend vorhanden. Aber wir lassen uns nicht wild machen.

Eine Bekannte fragte mich neulich, wie wir es denn schaffen, Frau Schwiegermutter von all den schlechten Nachrichten fernzuhalten. Welchen schlechten Nachrichten, fragte ich zurück? Nun ja, meinte sie, die Tornados in Alabama und die Stürme, die zuvor wüteten und genügend Schäden angerichtet hatten. Ach die, meinte ich, das ist ja weit weg. Da mache ich mir keine Sorgen. Wenn es in Italien ein Sturm wütet, fange ich auch nicht an, mein Haus sturmfest zu machen.

Aber es kommt ja immer eines zum Anderen. Im ZEIT-Magazin dieser Woche war die Beschreibung eines Grenzübertritts von Kanada in die USA beschrieben. Über zwei Seiten in kleiner Schrift – man kann sich also vorstellen, dass es nicht ganz so banal gewesen ist. Ich habe beim Lesen immer wieder gedacht: »Wenn ihr nicht wollt, dann gehe ich halt. Ich muss hier nicht hin.« Wirklich komisch war das nicht. So hörte sich auch nicht die Geschichte an, die ein Kollege erzählte, als er ins Visier der Grenzhüter gekommen war, als er wieder einmal dienstlich in die USA flog. Auf einmal war das Papier nicht mehr gut genug.

Aber es geht uns gut und die Aufregung steig von Tag zu Tag. Wie sagte Frau Schwiegermutter gestern: »Die ersten Sachen sind schon im Koffer.« Wir haben noch nicht mal unsere Packliste erstellt.