Vor wenigen Tagen hatte ich noch daran erinnert, dass es jetzt zwanzig Jahre her ist, dass ich in Kiel angelangt bin. Es war ein aufregendes Jahr davor, das ich nicht missen möchte, und ganz gewiss war auch die erste Zeit in Kiel absolut abenteuerlich. Ich komme aber aus einem anderen Grund darauf zurück: Bärbel Bohley ist verstorben.

Ein ehrliches Bekenntnis? Ich habe sie in der Zeit der Wende nicht sympathisch gefunden. Nun, man kann nicht jeden Menschen sympathisch finden, insofern nicht ganz so schlimm. Ich hatte und habe immer großen Respekt an ihrem Anteil an der Wende gehabt. Die Verdienste von Menschen wie ihr an den Veränderungen, werden für mich immer höher gewichtet werden, als die eines Bundeskanzlers Kohl.

Gelegentlich habe ich mich gefragt, wenn der Name Bohley fiel, was sie so macht und habe vor Jahren gelesen, dass sie sich für Projekte auf dem Balkan einsetzt. So, dachte ich mir, das ist mal eine ganz neue Herausforderung für sie.

Ganz gewiss werden in den nächsten Stunden und Tagen Lobpreisungen auf ihr Wirken und Schaffen einsetzen. Man sollte diesen Text auf ihrer Webseite (nicht mehr online) gelesen haben und dann noch mal schauen, wer denn da so lobt und ehrt, und wie viel Bärbel Bohley mit denen noch gemein gehabt hätte.