Letztlich war ich dann auch ein wenig aufgeregt. Aber jetzt, auf dem Flughafen in Frankfurt sitzend, hat sich das wieder gelegt.

Wir hatten das Taxi zu neun Uhr bestellt und waren zeitig aufgestanden. Es war sogar soviel Zeit, dass wir unsere Taschen noch einmal durchforsteten und von einigem Sachen befreien konnten. So kamen wir mit dem Gepäckgewicht am Flughafen nachher fast auf den Punkt hin. Aber dann auf das Taxi zu warten, zu warten und nochmals zu warten und man kann nichts mehr machen, das ist einfach nur öde und regt auf.

Susann sagt von sich, dass sie früher so pünktlich beim Bus war, dass sie meistens noch den Bus vorher geschafft hat. Bei Zügen ist es ähnlich – denn wir nahmen nicht den Zug, den wir nehmen sollten, sondern den, der vorher fuhr. So hatten wir dann in Hamburg eine Stunde Zeit, um umzusteigen – das ist ziemlich komfortabel.

Die Bahn zeigte sich heute von ihrer besten Seite: Sie fuhr, war pünktlich und alle waren nett zu uns. Das Reisebüro hatte es geschafft, eine Reservierung zu kreieren, die es ermöglichte, dass die Eltern erst in Hannover zustiegen und wir saßen trotzdem an einem Vierer-Tisch.

Ein wenig Aufregung verschaffte uns die Bahn zum Schluss dann doch noch. Sie hatte uns so lieb, dass sie uns gar nicht gehen lassen wollte. Der Zug fuhr pünktlich in den Bahnhof am Frankfurter Flughafen ein, wir standen zu dem Zeitpunkt schon ein Weilchen vor der Tür (sonst, ein Tipp umsonst, schafft man es im Leben auch nicht, Verkehrsmittel vor dem eigentlichen Termin zu erreichen). Nur die Türen wollten nicht aufgehen. Die Leute wurden recht schnell nervös, schauten auf die Nachbar-Tür, die sich aber auch nicht öffnete, schauten auf die anderen Seiten der Waggons, aber da standen die Leute aus. Man spielt dann in Gedanken kurz durch, wie das wäre, wenn man erst nach Mannheim und dann wieder zurück geschickt werden würde – bei uns wäre das zeitlich kein Problem gewesen, man anderer kalkuliert aber etwas knapper.

Dann gingen die Türen auf – auf der falschen Seite. Was haben wir gelacht, denn nun schien klar, dass es kein technisches Problem war und der Zeitpunkt nicht mehr fern war, an dem der Lokführer merken würde, dass das andere rechts gemeint war.

Wir schlugen uns durch ein Reihe von Fahrstühlen und Rolltreppen in unser Terminal durch und erfreuten uns an bequemen Sitzen, um zu warten, bis mit dem Einchecken begonnen werden konnte. Wir feierten das punktgenaue Gewicht am Check-In-Schalter mit einer Flasche Sekt und machten uns auf den Weg durch die Sicherheitskontrollen. Herr Papa landete dabei dann einen doppelten Treffer: Es piepste und er wurde einer persönlichen Visitation unterzogen und seine Videokamera piepste wohl auch und wurde deshalb auch einer Visitation unterzogen – beide fanden aber die Gnade des Sicherheitspersonals und so konnte es zu viert weitergehen.

Kurz vorher wurde übrigens noch ein Teil unseres Terminal von der Polizei geräumt. Gern hätten wir herausbekommen, was das Problem war – allerdings war Susann der Meinung, dass man Bombensprengungen nicht aus unmittelbarer Nähe beobachten müsste, da sie Gefahr für Leib und Leben bedeuten können.

Die Frau Mama irrt zur Zeit durch die Terminal-Hallen auf der Suche nach einem Raucher-Asyl, während wir die verschiedenen Print-Publikationen studierten, darunter für mich so unübliche wie »Euro am Sonntag«, die jeden Mediengestalter, der eine Vorliebe für seitenlange Tabellen hat, in Entzücken versetzen dürfte.