An manchen Sachen kommt man einfach nicht vorbei. Beispielsweise an einem Hotel Stefanie, das auch noch prächtig aussah. Von außen.

Flüge von Graz nach Hamburg sind recht teuer. Deshalb ist die Firma darauf verfallen, uns mit dem Mietwagen durch Österreich touren zu lassen, damit wir von Wien Richtung Heimat fahren können. Dagegen ist auch nicht viel einzuwenden, aber der Flieger am nächsten Morgen ging doch recht früh. Also fuhr ich schon mal in Richtung Wien und hatte mir vorgenommen, kurz vor Wien zu übernachten.

Wiener Neustadt hörte sich toll an, dass es nicht eine Vorstadt im klassischen Sinne ist und unmittelbar vor der Türe von Wien liegt, hatte ich bei einer Bahnfahrt vor ein paar Jahren schon gelernt. »Da könnte ich mal reinfahren«, dachte ich mir so und war auf der Suche nach einem Hotel. 50% der Sehenswürdigkeiten der Stadt habe ich, wie ich später feststellte, schon gesehen, dann war ich auch schon wieder draußen.

Ich mag Österreich. Ich mag sogar die Österreicher. Aber an dem Hotel-Ausschilderungssystem könnten sie noch ein wenig arbeiten. Zumindest in der Wiener Neustadt und Umgebung. Oder hat die Stadt, die so klein gar nicht ist, nur ein Hotel? Kann ich mir nicht vorstellen.

Dann ging es auf einer Straße, die immer geradeaus führte, aus der Stadt heraus. Man kam sich fast vor wie in Amerika. Irgendwann wurde es stockduster, ich war allein auf einer Landstraße. Fuhr so vor mich hin und dann kam plötzlich, wirklich ganz plötzlich, ein Schild welches mich darauf hinwies, dass es drei Kilometer bis Bad Vöslau wären. Bad Vöslau? Hatte ich im Flugzeug nicht immer das Wasser von denen bekommen? Also bei der nächsten Gelegenheit umgekehrt, so schnell bin ich ja nicht mit denken, dass mir das alles sofort einfällt, und in die Richtung gefallen.

Da war es wieder, mein Hotel-Ausschilderungs-Problem. Entweder haben sie in Bad Vöslau keine Hotels oder sie sind einfach nicht ausgeschildert. Aber direkt an der Quelle lag das Hotel Stefanie, welches ich nehmen musste. Von außen schick beleuchtet und an die guten alten Zeiten gemahnend, ging ich rein und fragte, wie teuer es denn werden würde. »Einzelzimmer ab 60 Euro.«

Mein Fehler, dass ich nicht gefragt habe, was denn »ab« genau heißen würde…

Wahrscheinlich waren alle anderen Zimmer total schick und plüschig, sprich gemütlich. Mein 60-Euro-Zimmer war es nicht. Da war es auch nicht von großartigem Reiz, dass das Hotel von draußen schick aussah und auch die Innenausstattung, wenn man die Unterkunft betrat, schon was hermachte. Die gute alte Zeit!

Die gute alte Zeit in meinem Zimmer bewog mich, etwas essen zu gehen und anschließend im Hotelzimmer schnell das Licht auszumachen.

Es soll noch kurz erwähnt werden, dass ich nach der kurzen Nacht die ich dort verbrachte, fast erfroren aufwachte und das will bei mir schon was heißen. Schade eigentlich, denn ich hatte einem »Hotel Stefanie« andere Erwartungen entgegen gebracht.