Das war aber mal wieder verdammt knapp gewesen. Das ganze Jahr denkt man so vor sich hin: »Nun sind’s bald fünf Jahre.«, und wenn es dann soweit ist, hätte man(n) es beinahe vergessen. So gestern, als wir diskutierten, was es denn heute zu essen geben könnte. Ich dachte so bei mir: Pellkartoffeln, Matjes, Quark und Butter wären nicht schlecht.

Die beste Ehefrau der Welt hatte dagegen nichts einzuwenden, sagte zumindest nichts, auch nicht, als ich insistierte, dass es diesmal aber wirklich Pellkartoffeln sein müssten (beim letzten Mal kochte Susann die Kartoffeln zerstreut, womit sich die Freude am Matjes etwas in Grenzen hielt und mit Quetschen in Quark und Butter auch nichts war – das ich das aber auch am Hochzeitstag erwähnen muss, pfui!). Vielleicht erwiderte sie auch nichts, weil sie mit ihren Gedanken beim Samstag war, an dem es das erste Mal in den neuen Garten geht. Ganz allein. Ungestört. Intim, wenn man so will.

Dann aber fiel mir siedend heiß ein: »Mann, Hochzeitstag!«.

»Schatz, Matjes am Hochzeitstag muss doch nicht sein. Oder?«

»Doch, das geht schon in Ordnung.«

»Meinste.«

»Ja. Ich habe auch kein besonderes Geschenk.«

»Ach, was. Du hast kein besonderes Geschenk?«

»Ich habe gar kein Geschenk.«

Puh.

So sind wir heute in den Abendstunden nicht anzutreffen, sondern vergnügen uns in einem guten Restaurant in Kiel.