Gestern vormittag fing das an. Sporadisch, so etwa alle zehn Minuten, ging bei uns eine Alarmanlage los. Susann stand gerade unter der Dusche, kam triefend nass heraus und meinte, die Alarmanlage an ihrem Auto wäre losgegangen. Das war mir neu, denn ich wusste gar nicht, dass ihr Auto eine Alarmanlage hat.

Die Gedanken, die man so hegt, wenn fremder Leute Alarmanlagen losgehen und man langsam entnervt ist, kennt man ja. Meine zumindest ist: »Idiot!« und die Ruhestörer können in meinen Augen keine Gnade erwarten. Susann war nachmittags mit dem Wagen unterwegs und auch später hörte man nichts mehr. Als es gestern Abend aber weiter so ging und immer wieder dieses Getröte zu hören war, wurden wir doch etwas nervös.

Das Blöde: Es war nicht so, dass die Alarmanlage durchgängig ihre Geräusche machte, sondern nach gewisser Zeit aufhörte. Wenn wir es dann hörten, man muss es ja erst einmal wahrnehmen, machte sich Susann auf den Weg und war nie rechtzeitig am Parkplatz, um lokalisieren zu können, um wessen Auto es sich nun wirklich handeln würde. Das lag, wie ich kurze Zeit später feststellen musste, daran, dass Susann natürlich erst den Schlüssel greifen und sich eine Jacke anziehen musste.

Irgendwann ging das wieder los und Susann war gerade unabkömmlich und so flitzte ich – ziemlich locker und sommerlich gekleidet, barfuß noch dazu – zum Parkplatz los, um abschließend zu sehen, wie unser Sharan lustig mit seinen Blinklichtern die Gegend beleuchtete, dabei einen enervierenden Ton von sich gab, bevor er sich zur Ruhe begab.

Ich trottete runter zur Wohnung.

»Ist Dein Auto.«

»Ach was!«

»Du musst was tun.«

»Ja, ich guck mir das mal an.«

»Hmm, es könnt’ jemand auf die Idee kommen und die Polizei holen.«

»Ach was!«

Na klar, wenn es sich nicht um ein Auto aus unserem Haushalt gehandelt hätte, und er die Nacht durchgelärmt hätte, hätte ich sachkundige, Ruhestörung beseitigende Hilfskräfte geholt.

Während meine Wenigkeit den ADAC gerufen hätte, um das Problem lösen zu lassen, griff sich Susann die Bedienungsanleitung (was für ein unmännliches Verhalten) und studierte, um dann festzustellen, es könnten geöffnete Fenster sein, die die Ungemach hervorriefen.

Gleichzeitig stellte die patente (und lesekundige) Ehefrau fest, dass man die Innenraumüberwachungsfunktion der Alarmanlage ausschalten konnte. Was sie auch tat. Für den Rest der Nacht war dann Ruhe.