Back on track: Tamara Hayle ist wieder da. Mag Tamara für manche Leser wieder auftauchen, für mich war es eine Premiere. Tamara kannte ich noch nicht. Schlimmer noch, ich habe mir zu dem Buch noch keine Meinung gebildet, was aber sich daran liegt, dass der Mix für mich völlig neu war.

Frauen als Detektive gab es immer wieder und sind mir auch schon untergekommen. Nehmen wir die Heldin von Kathy Reich – Tempe Brennan –, eine moderne und selbstbewusste Frau. Studiert und weiß. Dann war da noch die Heldin, die als Privatdetektivin in, ich will nicht lügen, Boston arbeitete, früher für eine Zeitung arbeitete und weiß war. Würde ich in mich gehen, könnte ich noch so manche Frau ausgraben, die ermittelte, aber sie waren weißer Hautfarbe.

Detektive, die so vor sich hinkrachseln, gibt es auch genügend. Privatdetektive, die in Saus und Braus leben, sind sowieso in der Minderheit. Es gibt einige, die haben Geld, aber die machen den Job auch mehr als Hobby. Dann gibt es natürlich noch den supercoolen Shaft, an dem kein Leser vorbeikommt. Aber eine Tamara Hayle, allein der Name sagt schon, dass sie nicht die Schwester von Shaft ist.

So bekam ich etwas, was ich wirklich noch nicht kannte: Eine Mutter, die sich Sorgen um die Noten und den Umgang ihres Sohnes machte, die in ständiger Sorge war, dass das Geld nicht reichen würde und deren Auto zu allem Überfluss noch den Geist aufgab.

Sie hatte zwar das Glück einen alten Bekannten wiederzutreffen, dem das Autohaus gehörte, in dem sie ein Auto kaufen wollte und der ihr ein unschlagbares Angebot machte. Aber zu dem Zeitpunkt steckte sie schon mittendrin in einem Schlamassel, der ihr recht gefährlich werden konnte. Ihre ehemals beste Freundin wurde umgebracht. Sie hatte es mitbekommen, sich mit der Zeit von Celia Jones so weit entfernt, dass sie keinen Anlass sah, diesem Tod nachzugehen.

Das änderte sich mit dem Tag, an dem ein junger Mann bei ihr auftauchte und sagte, er sei der Sohn von Celia und er wäre der festen Überzeugung, dass seine Mom umgebracht worden wäre. Cecil hatte ein wenig Geld und dachte sich, es sei eine gute Idee die ehemals beste Freundin seiner Mutter auf deren Tod anzusetzen. Die Polizei, so dachte er, kümmerte sich einen Dreck um den Tod seineer Mutter. Celia Jones war eine ganz eigene Nummer, ein Grund, warum sich die Wege zwischen Tamara Hayle und Celia Jones trennten.

Sie stimmt zu, ein Grund war sicher auch, dass ihr die alte Freundin im Traum erschienen war. Noch bevor sie richtig mit dem Job beginnen konnte, war ihr Klient auch schon tot. Sie sieht, dass der Fall kein Zuckerschlecken werden würde und findet sich auch bald in den Beziehungsvielecken ihrer alten Freundin wieder. Eine Ecke, musste Tamara erkennen, war sie selbst. Eine andere ein stadtbekannter Drogerist und dere Autoverkäufer, der ihr ein so günstiges Angebot machen konnte, war auch mittendrin.

Wenn ich die Geschichte von Valerie Wilson Wesley einordnen sollte, würde ich sagen, dass sie am Ehesten einer klassischen Detektiv-Geschichte ähnelt, einem Marlowe gleich, der in ein modernes Gewand gesteckt wurde. Tamara Hayle steht bei mir unter Beobachtung und, ja, das ist ein gutes Zeichen.