Also da wird immer so viel lamentiert, dass man Jungunternehmern, gerade denen mit innovativen Ideen, hierzulande Steine in den Weg räumen würde und in den USA wäre das alles ganz anders. Ein Beispiel aus den USA zeigt, dass das Innovation nicht immer hilft. Da haben es sich Unternehmen zur Aufgabe gemacht, die Familien vor Gewalt, Sex und Anstößigkeiten zu schützen und was sagt die Justiz – nein, danke! Das darf man nicht.

Dabei haben die Firmen sich viel Arbeit aufgeladen und von Filmen Fassungen angeboten, die bereinigt wurden. Die wurden dann an Familien verkauft oder verliehen. Die konnten dann Filme wie »Armageddon« oder »Beverly Hills Cop« obzön und ohne Gewalt anschauen. Vermutlich hatten die Filme dann die Länge von Kurzfilmen. Aber was soll’s, wenn dann auf Arbeit oder in der Schule von den Filmen geredet wurde, musste man nicht schweigen.

Die Firmen, die diesen Service anboten (beispielsweise CleanFlicks und Clean Films), wurden von den bösen Filmstudios und den Regisseuren verklagt, denn die sahen nicht ein, warum ihre Filme unter ihrem Namen in einer verstümmelten Fassung auf den Markt kamen. Clean Flicks und Co. argumentierten, es gehöre zum Fair Use, diese Filme bearbeiten zu dürfen. Das Gericht schloss sich den Jung-Unternehmern an und sie müssten ihre illegalen Geschäfte einstellen.

Also wie man es auch nimmt, ich muss mir die USA heute abend noch mal auf der Landkarte anschauen und gucken, ob man Utah, dem Sitz der Firmen und vor allem auch wohl dem Hauptabnehmer solcher Creationen, nicht irgendwie in die Reiseroute des nächsten Amerika-Urlaubs mit einplanen kann. Die geraden Straßen von Iowa, die immer im rechten Winkel zueinander laufen, würden mich ja auch mal interessieren.