Mein eigener Mac Mini ist ja noch nicht geliefert worden, aber letzten Freitag war ich Stein des Anstoßes beim Kauf eines Mac Minis und hatte dabei gleich das Vergnügen, diesen installieren zu dürfen. Von Windows kommend warten eine Reihe von Überraschungen auf einen, aber im Großen und Ganzen ging die Angelegenheit problemlos von statten. Erstaunlicherweise.

Der Mini kommt ohne Tastatur und Maus, man kann aber USB-Tastaturen und Mäuse anschließen. Das war auch unser Plan, und nun bin ich auch schon ein wenig schlauer. Ich werde das gewiss nicht machen, denn mit der Standard-USB-Tastatur sind Standard-Windows-Tasten und -Gravuren verbunden. Was irritiert, denn auf Alt-Gr ist kein At-Zeichen, das befindet sich ganz woanders. Ist ja durchaus recht, wenn man mit der richtigen Gravur unterwegs ist.

Der Mac Mini kommt mit USB-Ports daher. Hat man die Maus und die Tastatur schon angeschlossen, eine externe Festplatte vielleicht auch noch, so wird es schon recht eng. (Einige) Tastaturen von Apple unterstützen Bluetooth, womit das Problem belegter USB-Ports schon mal umgangen wird.

Aufgebaut war der Mini in nullkommanix. Schnell einen alten Monitor angeschlossen. Es kommen drei, vier Abfragen (Name des Besitzers, gewünschtes Passwort, Netzwerkverbindung, Region), dann ist er auch schon fertig. Beeindruckend unkompliziert und fix ist die Angelegenheit erledigt. Dann kann man loslegen, wenn man kann.

Nach ein wenig Herumprobieren (Handbücher sind schließlich was für Weicheier), haben wir auch die Programme korrekt installiert bekommen, die für den Arbeitsbetrieb ausgeguckt waren. Die Mailkonten vom PC-Thunderbird waren auch schnell integriert. Alles lief bestens.

Ich hatte noch im Ohr: Nein, ein Apple stürzt nicht ab. Ist ja schließlich kein Windows. Gesprochen von dem Typen im Apple Shop. Dein Wort in Gottes Gehörgang, dachte ich mir, voraussehend, dass dieser Spruch mehr dem Glauben des Apple-Jüngers entsprang denn der Realität. Wir brauchten auch keine zwei Stunden, bis wir auf die ersten Probleme stießen. Beim Kopieren von einer Windows-Freigabe verabschiedete sich das Netzwerk. Egal, ob das Windows daran schuld war oder das MacOS, Probleme hatte im Anschluss das MacOS. Es wollte nicht mehr aufhören zu Kopieren, obwohl der Rechner gar nicht mehr erreichbar war. Die Aufforderung doch einfach mal neu zu booten (man sieht, ich komme vom Windows) quittierte der Kleine mit der Meldung, dies seine eine dufte Idee, aber es würde ja noch ein Prozess laufen. Der Blick ins Internet brachte Erleuchtung: Mit einem Befehl in der Kommandokonsole könne man den Prozess killen (hey, das war doch was – fast wie unter Windows!). Danach wurde der Rechner fix gebootet und siehe da: Jetzt war er nicht mehr willig irgendwelche Freigaben im Netz zu erkennen. Die nächste Stunde war ich auf der Suche nach einer Lösung für dieses Problem und das, was man las, tönte nicht besonders gut: Tritt auf, verschwindet wieder und tritt dann wieder auf. Detaillierte Informationen, warum man die Freigaben eines Windows-PCs am Mac nicht mehr sehen kann, gab es nicht. Wie man es herrichtet auch nicht. Der Eine hatte es so probiert und Erfolge gefeiert, ein Zweiter durchaus auch, beklagte sich kurze Zeit später aber, dass die Freigaben wieder verschwunden wären. Einfach so. Einfach so ist auch das Stichwort bei unseren Freigaben, denn einfach so waren sie eine Stunde später auch bei uns wieder da. Wurde auch Zeit, denn der neben mir sitzende Besitzer wurde schon recht nervös.

Danach heile Welt: Obwohl es der kleinste Mac ist (1,83 GHz, 1 GB Hauptspeicher), kann man sich über die Performance nicht beklagen. Ob der Mac Mini nun an ist oder aus, spielt für in der Mitte des Lebens stehende Männer keine Rolle, denn sie können das nicht hören. Das Gerät macht einfach keinen Krach, so dass man ihn problemlos ins Wohnzimmer stellen kann.

Ich würde fast eine Wette eingehen: In meiner Umgebung könnte es in der nächsten Zeit zu einer kleinen Apple-Epidemie kommen.