Die Grillen zirpen, ein Vogel zwitschert, ein paar Leuchtkäfer irrlichtern über den Teich der sich Lake nennt, die Temperatur würde ich auf lauschige 28° Celsius schätzen, es ist stockdunkel – wenn man von den Lichtern der Bar absieht, die dreißig Meter entfernt die Nacht ein wenig erleuchten. Wir sitzen auf der Terrasse im Dunkeln, da Susann nicht bereit ist, die Tür unabgeschlossen zu lassen, was zur unmittelbaren Konsequenz hat, dass kein Lichtschein aus unserem Zimmer dringt – dieses allerdings auch nicht gekühlt wird. Hin und wieder knallt es – die Chinesen feiern ihr neues Jahr ausgiebig. Joey erzählte mir in K.L., dass es über mehrere Tage geht, ob man hier so ausdauernd ist, vermag ich nicht zu sagen. Wir sind in Battambang und während ich heute morgen noch ein schlechtes Gewissen bei der Frage von Mr. Munny hatte, warum wir denn ausgerechnet nach Battambang wollten, kann ich jetzt mit Gewissheit sagen, dass es die richtige Entscheidung war – wenn auch aus den falschen Gründen.

Fangen wir mit dem gestrigen Tag an: Mr. Munny holte uns in früher Morgenstunde ab. Das ist ein wenig übertrieben, denn der Start fand nur eine halbe Stunde eher als sonst statt – sprich um 8:30 Uhr. Wir standen gestriegelt und gebügelt bereit, beide auch in Badezeug unter der normalen Kleidung angetan, denn der heutige Tag versprach ein kühles Bad und der »heimliche Star« der Reise – ein Wasserfall – waren für den heutigen Tag anvisiert.

Es ging erst einmal auf unsere weiteste Reise von Siem Reap entfernt. Etwa 60 Kilometer entfernt gibt es einen Berg mit dem Namen Phnom Kulen. Der gehört einem »Beamten«, wie Mr. Munny uns erzählte, und er findet für diese Herrschaften in der Regel auch noch viel unschönere Namen. Man zahlt einen Eintritt und fährt dafür eine staubige, rotgefärbt Piste nach oben. Der erste Höhepunkt war der »River of One Thousand Lingas«. Lindas sind, das muss man unbedarften Menschen, wie wir es auch waren, Phallus-Symbole, die im Buddhismus einen hohen Stellenwert haben. Wer sich jetzt vorstellt, dass der Fluss geschmückt ist mit diesen Symbolen im Sinne von Beate Uhse, der wird überrascht, denn mehr oder weniger handelt es sich nur um Andeutungen. Die Zahl von 1000 scheint aber nicht sehr weit hergeholt. Uns wurde erklärt, dass das Phallus-Symbol heilig wäre und dadurch, dass das Wasser durch die Lingas fließe, wäre auch das Wasser heilig, was dadurch fließt. Das wiederum hat unmittelbar Einfluss aus den Reis, der damit bewässert wird, und der Reis wurde von den Herrschaften in Angkor Wat gegessen, was natürlich die Heiligkeit einmal mehr notwendig machte. Es schien den Herrschaften von damals eine sinnvolle Investition, die Lingas in den Fluss meisseln zu lassen.

Zweite Etappe war ein buddhistischer Tempel. Gestern war der Vortag zum chinesischen Neujahr. Das hatte eine unmittelbare Folge: Es waren weniger Bettler anwesend, dafür mehr Chinesen, die etwas für ihr Seelenheil tun wollten. Das kann man auf dem Berg auf sehr angenehme Weise. Gut, man muss die Stufen zu dem Tempelberg erklimmen und dann noch einmal in den Tempel selbst. Wenn man dann an der 14 Meter langen, liegenden Statue aber vorbei ist und sich über die Tatsache amüsiert hat, dass es mit der Autorität von Schildern in Kambodscha auch nicht soweit her ist wie anderswo, denn anders ist es nicht zu erklären, dass man ein Schild angebracht hat, dass man die Rückseite des Buddha nicht zu bekritzeln habe, aber haargenau das passiert, kann man sich auf den Weg zur dritten Etappe machen – den Wasserfall.

Zu diesem ist – außer den Bildern – zweierlei anzumerken. Frühes Erscheinen, sichert gute Bilder und würde vielleicht auch zum Baden einladen. Wir waren nicht ganz so früh da, so dass die Bild-Resultat durchwachsen sind und die Lust auf das Baden vergangen war. Zum Anderen ist in der Regenzeit mehr Wasser da. Was nachvollziehbar ist. Schön anzusehen ist er trotzdem, ich bin mir über meine interne Wasserfall-Benotung aber noch nicht ganz sicher.

Nette Erlebnisse und Beobachtungen machte ich aber drumherum. Ich ging die Treppe zum Wasserfall herunter. Vor mir blieb ein Mann stehen, eine schicke Kamera um den Hals und schickte seine Mutter/Schwiegermutter vor, damit er sie porträtieren kann. Gesagt getan. Freundin/Frau stand noch neben ihm und wartete. Beide sahen mich, dass ich die Treppe hinunter wollte und winkten mich vorbei. Ich blieb an der Stelle stehen, wo die Dame stand, und drehte mich um, die gleiche Pose einnehmend – männlicher, womit weniger Eleganz verbunden ist – zu dem jungen Mann um. Der lachte sich was, bedeute mir, stehen zu bleiben und machte ein Foto. Seine Freundin/Frau fand es auch sehr lustig, rannte zu mir hinab und dann posierten wir lachend miteinander.

Auf den Steinen war es glitschig und eng, es gab nichts so richtig anzufassen. Ich war mit Kamera und Fotoapparat unterwegs, weil Susann sich nicht soweit vor traute. Derart gehandicapt, war eine unbefangene Bewegung nicht möglich. Sowohl auf dem Weg hin wie auch zurück, ist es mir mehrmals passiert, dass mir wie selbstverständlich die Hand gereicht wurde, damit ich sicher von Stein zu Stein komme. Eine sehr angenehme Erfahrung.

Nachdem wir die Treppe wieder erklummen hatten, wussten wir, dass es Picknick geben sollte. Ich war ja davon ausgegangen, dass das an einem der zahlreichen Tische stattfinden würde, aber unser Fahrer – mehr zu ihm ein wenig später – hatte im Restaurant einen Tisch reserviert und da aßen wir dann das mitgebrachte Essen. Offenbar hatte die Reiseagentur kein adäquates Restaurant an dem Berg gefunden, und entschieden, es wäre besser, Essen mitzubringen. So aßen wir zu viert in dem Restaurant unser Picknick-Essen – Susann und ich unseren europäisierten Krams und Mr. Munny und der Fahrer ihr gewohntes Essen.

Der Rückweg führte uns über den größten Kreisverkehr auf freier Strecke, den ich je gesehen habe und den Banteay Srei Temple. Der Kreisverkehr war unglaublich groß und wir haben ihn insgesamt dreimal umrundet. Die Straße war als Einbahnstraße ausgelegt, was einen Laster nicht hinderte, sich den Weg sparen zu wollen und entgegengesetzer Richtung einfahren zu wollen. An der Stelle hatte ich den Eindruck, dass auch Fahrer und Guide etwas überrascht waren. Der Tempel war von denen, die wir gesehen haben, einer der schönsten. Er war nicht besonders groß, es gab nicht viele Treppen zu steigen, dafür war der Detail-Reichtum seiner Fresken und die Tatsache, wie gut sie erhalten waren, wirklich beeindruckend.

Für den Abend hatte ich mir ein Restaurant herausgesucht, das wirklich gute Bewertungen bekommen hatte. Allerdings fühlte ich mich bei dem Reservierungsversuch, den wir unternehmen ließen, ein wenig an L.A. Story erinnert, wo vom anderen Ende der Leitung nur ein hysterisches Lachen kam, als Steve Martin versuchte, einen Tisch für den gleichen Abend zu reservieren. Das war also nichts und so nahmen wir die Empfehlung unseres Concierges an, im Chanrey Tree zu essen, das ebenfalls in der Innenstadt lag und uns in den Kontakt mit einer Frucht brachte, die wir bis dato nur dem Namen nach kannten: Jackfruchtbaum oder im englischen – ein wenig cooler – Jackfruit. Aber das ganze Essen war perfekt, wenn auch die Gesamtrechnung sich hinter dem Essen in einem guten europäischen Restaurant nicht verstecken kann.

Hier endet der Tag und der heutige Tag beginnt … früh. Eine halbe Stunde eher und damit waren wir eine halbe Stunde eher beim Frühstück. Es war die Hölle. Vielleicht ist es jeden Tag so beim Frühstück in dem Hotel so, ich hoffe es nicht, aber der heutige Tag war so. Den Grund hat man eine Stunde später gesehen: Drei Reisebusse gleichzeitig waren für die Abfahrt vor Ort. Klar, dass jeder der Reisebus-Insassen versuchte, noch einen Happen in den Magen zu bekommen.

Wir checkten aus, mit dem Wissen, morgen wieder einzuchecken. Für unsere letzte Nacht in Kambodscha. Es ging fast zweihundert Kilometer in Richtung Battambang. Unseren Fahrer habe ich als ruhig und besonnen beschrieben, aber auf der Fahrt nach Battambang lernten wir eine andere Seite an ihm kennen. Während er normalerweise die Hupe benutzte, um Mopedfahrer zur Seite zu bringen, Kinder und Hunde zu warnen, war es heute ein dringendes Signal von der Fahrbahn zu verschwinden und Platz zu machen. Das hatte nur mäßigen Erfolg, denn die Verkehrsteilnehmer, die er beeindrucken wollten, hatten in der Regel das gleiche Ansinnen. Wir sind schon einiges aus Vietnam gewohnt gewesen, aber hier war es teilweise noch einen Tacken schärfer.

Erste Etappe hier war die Bamboo-Bahn gewesen. Eine Fahrt mit irgendetwas auf einer abgelegenen und stillgelegten Eisenbahnstrecke. Ich hatte Mr. Munny die Tage schon gefragt, wie es denn mit Eisenbahnen in Kambodscha aussieht und die Antwort war gewesen, eigentlich gar nicht. Es gibt einige Strecken, aber nicht hier im Norden. Er wäre auch noch nicht Eisenbahn gefahren. Dafür kennte er sich mit der Bamboo Train aus. Wir mussten gar nicht allzulang warten, um zu starten. Der Zug besteht aus einem zusammengezimmerten Brett, der auf zwei Achsen liegt. Am Ende des Zuges sitzt der »Zugführer«, der den Zug mit einem Motor antreibt, wie er wohl normalerweise für Boote verwendet wird. Vor uns fuhr ein Wagen/Zug (wirklich schwierig zu beschreiben), dann mit Abstand von einer Minute kamen wir. Gefolgt von zwei weitere Wagen. An einer Brücke hielten wir nach einer Weile an, da ein entgegenkommender Wagen kam. Dann noch einer, noch einer … also wahrscheinlich zehn Wagen. Ich hatte noch optimistisch angenommen, dass es Ausweichgleise gäbe, aber das war total optimistisch und weit ab der Realität. Unsere Bretter wurden vom Gleis gehoben und neben selbiges gelegt, die Achsen wurden genauso herunter genommen. Dann passierten die Züge aus der Gegenrichtung – weil es mehr waren! Im Anschluss wurden unsere Züge wieder zusammen gebaut und weiter ging’s.

Am Ende der Strecke gab es einen Bahnhof, wo es eine gewisse Ruhephase gab. Uns erwarteten eine Reihe von Kindern, die uns Bänder für ein Dollar das Stück, wahlweise zwei für den Preis von einem verkaufen wollten. Sie waren sehr zäh aber nicht sehr erfolgreich. Man merkt so sehr, dass es Kinder sind: Susann versuchte unsere alte Taktik »Bonbons gegen Ruhe« und war plötzlich von einem Pulk umgeben, die alle von den Süßigkeiten wollte. Wir saßen später an einem Tisch und ein Mädchen kam und stieß mich versehentlich an. Ich stöhnte dramatisch auf und zeigte auf meine »Verletzung«. Sie betrachte diese und ich sagte »1 Dollar« – eigentlich ihr und nicht mein Spruch -, sie gab mir virtuell einen Dollar und ich bedankte mich. Daraufhin meinte sie, dass es gar kein Dollar gewesen wäre, und gab mir noch einen nicht existierenden Dollar. Ein Spiel. Es sind Kinder. Man darf es nicht vergessen, wenn man sich belästig fühlt.

Mr. Munny kaufte eine Jackfruit und wir probierten sie mal in »rohem« Zustand. Es ist eine sehr leckere Frucht und wenn man etwas negatives Vermerken kann, dann nur das: sie klebt. Es klebt so dolle, dass selbst die Erfrischungstücher von unserem Fahrer nicht helfen konnten. Mr. Munny meinte, man müsse es mit Bananenblättern reinigen. Wahrscheinlich ist die Hausmannsart die beste Art, zu einem Ergebnis zu kommen.

Auf die gleiche, wie wir gekommen sind, ging es wieder zurück. Wenn dieses mal ohne Unterbrechungen. Ich habe die Fahrt nahezu unterbrechungsfrei auf Video aufgenommen, um sie bei der Reihe »Die schönsten Eisenbahnstrecken Asiens« einzureichen oder wahlweise Freunde an langen Video-Abenden damit zu langweilen. Ich hatte noch gar nicht erwähnt, dass ich in der Spitze 25 km/h feststellte. Das klingt erst einmal nicht besonders imposant. Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass man dabei auf einer Art Seifenkiste sitzt und diese über Gleise katapultiert wird, die parallel noch nicht einmal im Ansatz sind. Ein Riesenspass ist es trotzdem.

Nach einer kurzen Pause in einem Restaurant ging es zum Hotel, dem Battambang Resort – schöne Anlage, schöne Zimmer, fabelhaftes Ambiente – wo man schon bedauert, nur eine Nacht zu sein, bevor es zu unserm ersten Tempel des Tages ging. Etwa vierhundert Stufen waren beim Tempel Phnom Banon temple zu bewältigen. Es war zwar nicht der knalligste Sonnenschein, aber es reichte, um am Gipfel erschöpft wie nix zu sein. Aufgrund des Neujahrsfestes war eine Menge los, denn alle Chinesen schienen sich geschworen zu haben, diesen ersten Tag des Jahres mit einem guten Vorsatz zu beginnen. Einige sahen dabei auch gar nicht glücklich aus und hatten dabei etwas mit Susann gemein, die mit der Unart der Tempelbauer, diese immer auf Gipfeln zu bauen und mit unhandlichen Stufen zu versehen, überhaupt gar nichts anfangen kann. Sie war fast ganz oben und streikte dann.

Wenn man hoch oben ist, dann darf man auch wieder runter und Mr. Munny eröffnete uns – wie hätten es dem Reiseplan auch entnehmen können – dass es zum nächsten Berg ginge. Susann zählte wohl innerlich bis zehn und pries ihren Langmut in Gegenwart fremder Landsleute.

Ganz so schlimm sollte es nicht werden. Oder besser gesagt, es sollte fantastisch werden. Unser Fahrer jagte in Richtung des Berges, so dass ich mich schon fragte, warum er es denn so eilig hatte. Normalerweise tuckerte er vor sich hin – man erinnere sich an meine Charakterisierung als Hutfahrer – jetzt war er unterwegs, als hätte er die Tollwut. »Da ist der Berg«, meinte Mr. Munny nach einer halben Stunde, »und da oben ist der Tempel. Wollt ihr da hoch?« »Ach nööö«, sagte ich, worauf hin er auch nicht unzufrieden war. Wir hielten an und er sagte uns, dass da wäre die Höhle und aus der kämen Fledermäuse. »Wann?« fragte ich. »Bald«, meinte er, »Soll ich Bier besorgen?« »Gute Idee!« Neben der Straße war eine kleine Tribüne aufgebaut, wenn man es genau betrachtete, gab es nur drei Ebenen: Loge, Parkett, Fußboden. Beide waren alsbald besetzt und warteten auf den Moment, wo irgendwas mit den Fledermäusen passieren sollte. Mr. Munny sagte ich mehr als »Sie kommen.« Das erinnerte an die chinesischen Meister aus den Kong-Fu-Filmen, die auch immer recht sparsam mit Erklärungen waren.

Wir aßen eine Papaya-Salat – sehr scharf – mit Stäbchen (eine zusätzliche Folter für mich) und tranken Bier. Dann kamen die Fledermäuse. Ich hatte mir vorgestellt, dass da ein paar Fledermäuse kommen und ein wenig herumtanzen und wieder verschwinden. Das trifft es nicht ganz: Es kamen tausende von Fledermäusen aus der Höhle und flogen weg. Wohin, gute Frage, sie machen es sich in den Feldern und Bäumen der Umgebung gemütlich und fressen dort Insekten und Früchte. Es nahm kein Ende. Wir waren die Letzten, die das Feld räumten, die Fledermäuse hatten ihre Höhle noch nicht alle verlassen. Wenn man es nicht gesehen hat, glaubt man es nicht.

Neben Susann stand ein alter Mann mit seiner Frau, die im Rollstuhl sah. Ich schaute irgendwann nach vorn und sah statt dessen eine junge Frau, die sich angeregt mit Susann unterhielt. Während ich mich nur fragte, warum der Mann seinen Platz freigemacht hatte, stellte sich bald die gesamte Familie neben Susann und das Mädchen unterhielt sich auf Deutsch mit Susann. Später bekamen wir eine Zusammenfassung: Sie kam aus Taiwan und plant ab dem Sommer in Deutschland zu studieren. Als ihr Opa hörte, dass Susann Deutsch sprach, tauschte er seinen Platz, damit sie sich unterhalten kann. Susann gab ihre Visitenkarte, damit sich das Mädel bei Fragen an sie wenden kann.

Von dem Fledermaus-Ereignis geplättet fuhren wir zurück nach Battambang, um zu Abend zu essen. Wo wir denn essen wollten, fragte uns Mr. Munny. Wir hatten vorher schon klar gemacht, dass wir die Beiden einladen wollten, und überließen ihnen deshalb die Auswahl. Die Wahl fiel auf ein BBQ-Restaurant. Was immer ich mir darunter vorgestellt hatte: Es war anders. Eine große überdachte Halle. Das beschreibt es nicht richtig, trifft es aber zumindest annähernd. In der Mitte des Tisches wurde eine Art Grill-Hot Pot installiert, so dass man Fleisch grillen konnte und sich gleichzeitig ein Süppchen kochen konnte. Problem war nur, dass es keine Löffel gab sondern nur Stäbchen. Das klassische Hot Pof-Erlebnis war es also wieder nicht ganz. Aber es war lecker und die Beiden schleppten von dem Buffet jede Menge Fleisch und Gemüse an, dass dann verarbeitet wurde. Wir waren mit Nudeln aus dem Hot Pot beschäftigt, die gar nicht so leicht zu handhaben sind, wenn man nur Stäbchen hat.

Irgendwann stellte ich die Frage, die mir schon seit einiger Zeit unter den Nägeln brannte: »Wie heißt eigentlich unser Fahrer, Munny?« Er guckt uns an, zuckt mit den Schultern und sagt: »Weiß nicht!« »Wie bitte?« »Ich weiß es nicht.« Die beiden redeten, redeten und redeten vorn im Auto während der Fahrt und das seit Tagen, aber über ihre Namen hatten sie sich nicht ausgetauscht. Der Fahrer kam an den Tisch, brachte allerlei für den Grill mit und ich fragte ihn: »Entschuldigung, aber wie wahr ihr Name.« »Mr. Dee.« So konnten wir uns zuprosten und kannten zumindest unsere Namen.

Schließlich, und das soll nicht ungesagt bleiben, ist er die gute Seele des ganzen Unterfangens. Er hat so manch gute Idee – wie zum Beispiel, die mit den Fledermäusen – und fuhr deshalb wie ein Nicht-Hutfahrer, um pünktlich am Ziel zu sein. Mr. Dee steht, wenn wir von einem Tempel kommen, mit einem kalten Wasser und Erfrischungstüchern vor dem Auto und macht uns die Tür auf. Ohne Mr. Dee wäre die Reise ziemlich beschwerlich, vom ersten Tag an.