Letztes Jahr muss es gewesen sein, da stöberte ich in der Mediathek von den Öffentlich-Rechtlichen, über die ja so viel geschimpft wird, und entdeckte aber einen kleinen Beitrag über eine kanadische Provinz. Nun bekomme ich jedes Mal große Augen, wenn ich etwas aus fernen Ländern sehe, was kombiniert wird mit reizvollen Landschaften – was mich hier veranlasste, zur Tastatur zu greifen und Infomaterial anzufordern, ich weiß es nicht.

Ein paar Tage später kam ein großer Briefumschlag und der enthielt sowohl ein Prospekt wie auch eine Karte. Ich schaute mir das an, freute mich ob der schönen Bilder, erwähnte gegenüber der Liebsten, die Tatsache, dass British Columbia ja auch mal was wäre, und behielt fortan dieses Material auf meiner Sessellehne, einer kleinen Ablage, auf der sich die Fernbedienungen und aktuelles Lesematerial befindet. Das darf man sich jetzt nicht als großen Haufen vorstellen, nein, meist liegt dort eine Zeitschrift oder ein Buch und halt das, was ich von B.C. bekommen hatte – ein kleiner Traum.

Unrealistisch für das Jahr 2012 und auch für 2013 stand es nicht auf dem Plan. Denn ganz ehrlich: Ich habe noch nicht einmal das Material von Vietnam vollständig aufgearbeitet, was soll man da schon wieder auf Reisen gehen (die großen Kleinigkeiten wie Paris und Istanbul mal ausgenommen)? Aber irgendwie wollten wir ja dann doch einen Jahresurlaub machen und Kanada flog schon fast raus, weil es zu teuer schien (nein, teuer ist) und man sich in die Wildnis hinaus begibt und mit der Selbständigkeit von Susann schien das überhaupt gar nicht zu korrespondieren.

Aber schauen taten wir dann doch und zu der gewählten Zeit – Ende August/Anfang September – gab es recht günstig Wohnmobile und mit einer Charter-Gesellschaft sind wir auch noch nie geflogen. Man lebt ja nur einmal, hieß es, und nun haben wir uns auf das Abenteuer eingelassen.

Gebucht. Nachgelesen. Erschrocken.