Terra Gallus

Kein Saftladen mehr

Im August hatte ich es, in Andeutungen war es ja zu lesen, mit einem meiner Knie gehabt. Plötzlich tat es weh, wurde dick – fiel also sehr unangenehm auf. Nachdem es abgeklungen war, was sich zog, begann die Ursachenforschung. Erst ein MRT, dann auch ein Termin beim Chirurgen und dann Blutuntersuchungen. Eine Idee, die überblieb, war, dass es vielleicht ein Problem mit überhöhten Harnsäure- und Cholesterin-Werten sein könne. Dagegen, so meinte mein lieber Doktor, würde eine Tablette helfen oder auch eine Ernährungsumstellung.

Im Grunde meines Herzens bin ich wohl ein konservativer und treuer Mensch. Habe ich mich für eine Deo-, Saft-, Computer-, Käse- oder Auto-Marke entschieden, dann bringt mich so schnell nichts davon weg. Manchmal Jahrzehnte, so ist es auch mit Gewohnheiten. Die Aussicht, noch eine Tablette morgens schlucken sollen oder gar eine morgens eine abends, ließ mich nicht frohlocken. Lieber ändere ich meine Gewohnheiten als das. Also ging ich zu einer Ernährungsberaterin.

Natürlich hat man so seine Befürchtungen: Meine Befürchtung (leichter Natur) war, dass ich mich von den Leckereien am Morgen verabschieden müsse, wie beispielsweise dem luftgetrockneten Schinken und dem Zwiebeltet. Was am Abend auf mich zu käme, vermochte ich mir gar nicht auszumalen. Wie so oft, kam es das, was ich lernte, doch unverhofft.

Nachdem sich die Ernährungsberaterin angehört hatte, was meine Beschwerden sind, was meine Ernährungsgewohnheiten sind und welche Medikamente ich nehme, gab sie mir vier Sachen mit auf den Weg, die heikel sind:

Es wäre nicht sinnvoll damit jetzt im Urlaub anzufangen, sagte sie mir. Aber im neuen Jahr solle ich das unbedingt probieren. Sie würde sich die Blutwerte noch mal anschauen und vielleicht auch weitere Untersuchungen durchführen lassen. Aber mein Leben mit Obstsäften wäre wohl vorbei!

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