Terra Gallus

Jasper Fforde – »Es ist was faul«

Thursday Next hat Langeweile. Es ist schön in einer Bücherwelt zu leben, aber die Sonnenaufgänge sind immer gleich, das Wetter kennt nur wenige Schattierungen und man ist von vielen Leuten umgeben, die nur ganz blasse Konturen haben, wie es halt mit Nebenfiguren in Büchern so ist. Als sie bei einer Jagd nach dem Minotaurus auch noch feststellen muss, dass ein gewaltiger bürokratischer Ärger auf sie zukommt, beschließt sie Urlaub zu machen und sich in die Realität zu verabschieden.

Nun kehrt in so einem Fall natürlich nicht absolute Langeweile im Leben von Thursday ein, sonst hätte Fforde das Buch nicht schreiben müssen. Ganz im Gegenteil: Wollte Thursday sich nur um ein paar Dinge kümmern und ausspannen, so stürzen gleich verschiedenste Ereignisse auf sie ein. Bei der Bank ist sie hoch verschuldet, weil sie eine Strafe wegen Käseschmuggels bezahlen musste. Wegen des gleichen Deliktes liegt auch noch ein Haftbefehl gegen sie vor, dem sie sehr vorsichtig ausweichen muss. Die Goliath Corporation, die einst ihren Mann nichtete, hat sich mittlerweile in eine Kirche gewandelt und ihr Vater, der Zeitreisende der Chrono-Garde, verkündete ihr, dass das Ende der Tage bevorstände.

Da ist es natürlich nur ein Kleines, dass ihr Sohn, der in der Bücherwelt aufwuchs, nur die Blindtext-Sprache brabelte und es fällt auch nicht weiter ins Gewicht, dass Thursday Next in merkwürdige Unfälle verwickelt wird, die ganz nach Anschlägen aussehen.

Gewohnt humorvoll und spannend werden wir durch das Leben eines Englands geführt, in dem Wales unabhängig ist und in die Politiker in England von Toast-Firmen gesponsort werden. Da erscheint es dann auch nicht merkwürdig, dass der Regierungschef, der auf dem Sprung zum allgegenwärtigen Diktator ist, einem Buch entsprungen ist und eine Abneigung gegen alles hat, was dänisch ist und sich auch nicht zu blöde ist, Volvo zu einer dänischen Firma zu machen.

Hilfreich ist es, die anderen Bücher gelesen zu haben, um zu verstehen, warum Thursday Next diesen oder jenen nicht mag oder selbige etwas gegen Thursday Next haben. Aber für einen Einstieg ist es auch mit diesem Buch noch nicht zu spät.

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