Natürlich kann man auch zum Reisebüro um’s Eck gehen und sich aus dem Katalog eine Reise aussuchen. Oder im Internet auf eine der bekannten Reiseseiten gehen und sich dort mit einer Reise versorgen. Aber nachdem wir in Vietnam so gute Erfahrungen gemacht hatten, war ich gewillt, dass auch diesmal zu machen.

Ich schrieb die Agentur an, die uns auch schon 2011 sehr gut betreut hatte und trug unser Anliegen schriftlich vor. Normalerweise ist es so, dass wenn ich ein gutes Angebot habe (oder auch sehe), ich sofort zuschlage. Preisvergleich ist nicht so unbedingt meine Sache, wenn ich mich erst einmal habe für die Sache erwärmen können.

Die Reisebeschreibung las sich gut. Der Preis erschien mir ein wenig hochgegriffen, wenn ich ihn mit drei Wochen Vietnam verglich. Die Hotelkosten sind in der Gegend nicht so, dass man aus den Latschen kippt. Eher im Gegenteil. Das gilt auch für die Mahlzeiten. Allerdings und das ist wohl der Knackpunkt: Damals waren wir zu sechst. Die Fixkosten wie Guide und Fahrer bleiben gleich – egal, ob man jetzt als Single fährt oder als Mini-Gruppe. Das hat die Reise für uns damals so verhältnismäßig “günstig” gemacht.

Ich schrieb noch zwei, drei weitere Angebote an und verglich die Angebote. Die Parameter waren:
* zwei Personen
* Start und Ende der Tour: Siem Reap
* deutschsprachiger Reiseführer wäre nett, aber nicht Pflicht
* WLAN in den Hotels wäre von Vorteil
* Hotels mit drei oder vier Sternen
* interessieren würden wir uns für Phnom Penh, Battambang und – verständlich – für Siem Reap
* 8 Tage

Die uns bekannte Agentur machte daraus folgende Tour: Nach der Ankunft würden wir weiterfliegen nach Phnom Penh und dort den Tag und Nacht verbringen. Begründung in meinen Worten: Erst mal den Stress, und zum Ende hin dann die erholsamere Phase. Clever! Nächsten Tag sollte es weiter gehen nach Kompong Cham, wo es eine Übernachtung gegeben hätte. Von dort wäre es nach Kompong Thom, wo es wiederum eine Übernachtung gegeben hätte, um dann weiter zu fahren nach Siem Reap. Die Strecken zwischen den Orten sind jetzt nicht so riesig: Nach Kompong Cham wären es knapp 150 Kilometer gewesen, 2,5 Stunden Fahrt wenn man durchgefahren wäre. Dann sind jetzt nicht die riesigen Strecken, wie man schnell sieht.

Die zweite Agentur bot uns die gleiche Tour an, nur andersherum. Erst Besichtigung von Siem Reap und dann geht es in Richtung Phnom Penh. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, dass Angebot genauer zu studieren. Es war auf jeden Fall teurer als das erste Angebot.

Die direkte Strecke (also entweder als Hin- bzw. als Rückweg) zwischen Siem Reap und Phnom Penh sollte jeweils mit dem Flieger absolviert werden.

In beiden Angeboten war Battambang nicht mit einem Sterbenswörtchen erwähnt. Wenn man sich das auf der Karte ansieht, versteht man auch recht rasch, warum. Es liegt so gar nicht an der Strecke Siem Reap – Phnom Penh.

Der Ordner existiert nicht. Bitte erstellen.

An der Stelle kommt nun der dritte Anbieter ins Spiel. Denn der reduzierte die Zahl der Stationen der Reise auf Siem Reap und Battambang. Ich konnte es drehen und wenden, wie ich wollte, aber dieses Angebot – ganz abgesehen von dem Preis – offensichtlich Charme. Die meiste Zeit verbringt man in Siem Reap und in der Umgebung und zusätzlich gibt es diesen größeren “Ausflug”. Der Trip ist ja doch recht kurz und so ist man nicht jeden Tag in einem anderen Hotel. Der zusätzliche Liebreiz liegt auch darin, dass wir nicht mit einer innländischen Fluggesellschaft fliegen müssen und auch nicht irgendwelchen Stress mit Gepäck haben.

Außerdem fand ich den Programm “Lunch bei einer einheimischen Familie” sehr reizvoll. Da Lunch sonst überhaupt nicht angeführt wurde, ging es darum, wie es sich mit dem Essen verhalten würde. Als Antwort kam, dass Lunch zehn Dollar kosten würde, Dinner zwölf. Abendessen wäre teurer, weil man den Guide und Fahrer länger vorhalten müsse. Aha!

Ich hoffe mal inständig, dass sich der Dollar-Kurs noch ein wenig erholt.

Bei unserer Vietnam-Reise hatte uns gestört, dass der Guide zwar ständig beim Lunch in der Nähe war, aber nicht mit uns aß. Bei der Zufriedenheitsbefragung nach der Reise hatten wir das moniert – zumindest als Option hätte man das mit anbieten können. Man kann nicht sagen, dass sie daraus gelernt hätten, denn im Angebot wurde eine solche Option auch diesmal nicht erwähnt. Offenbar wurde ich noch nicht einmal als wiederkehrender Kunde erkannt, was gewisse Rückschlüsse auf das dort installierte CRM zulässt. Egal! Bei unserem Favoriten haben wir angefragt, ob man das als Option dazubuchen könne oder ob es Gründe gäbe, die dagegen sprechen. Nahezu begeistert kam zurück, dass dies unüblich wäre und der Guide sich darüber aber freuen würde.

Die Impfungen sind geklärt. Passfotos für das Visa müssen noch erstellt werden. Ach ja, und bezahlt werden muss das Ganze auch noch…